«Wir stellten am Ende der Pandemie eine Impfmüdigkeit fest, weil viele Menschen nach der zweiten Covid-Impfung unter Nebenwirkungen litten», sagt der Infektiologe Christoph Berger vom Kinderspital Zürich.
Grippeviren zirkulieren wie schon vor der Pandemie auch nach der Pandemie.
Der ehemalige Präsident der Eidgenössischen Impfkommission betont, dass die Grippeimpfung mit der damaligen Situation nicht zu vergleichen sei. «Grippeviren zirkulieren wie schon vor der Pandemie auch nach der Pandemie. Entsprechend ist es wichtig, dass sich jene jetzt impfen lassen, die sich schützen wollen.»
Berger, der die Impfnachfrage seit Jahren beobachtet, hofft, dass die gut 1.2 Millionen Grippeimpfdosen auch gebraucht werden, welche für diese Saison zur Verfügung stehen. Die Zahl entspricht in etwa jener von vor der Pandemie. Schade wäre es nach seinen Worten, wenn die Skepsis gegen Covid-Impfungen auf die Grippeimpfung überschwappen würde. Denn die Grippeimpfung sei genau gleich wie vorher.
Wie im Vorjahr wird auch 2024 gegen vier Grippevirenstämme geimpft, obwohl aktuell die sogenannte B/Yamagata-Linie nicht mehr aktiv ist. Da der Impfstoff aber bereits produziert ist, wird auch gegen diesen zweiten B-Stamm noch immunisiert. Im nächsten Jahr wird der Impfstoff dann auf drei Linien angepasst, wie Berger erklärt.
Die Impfmüdigkeit nach der Pandemie ist also anscheinend in Bezug auf die Grippeimpfung überwunden. Erste Zahlen werden nach dem nationalen Grippeimpftag vom 8. November erwartet.