- Im Wallis soll schon bald ein Impfstoff gegen das Coronavirus produziert werden.
- Dies im Auftrag des amerikanischen Impfstoffherstellers Moderna.
- Schon bevor klar ist, ob tatsächlich der amerikanische Konzern im Wettlauf mit der Zeit das Rennen macht, werden im Wallis riesige Produktionsanlagen installiert.
Die neue Halle heisst Ibex. Ibex bezeichnet in der Wissenschaft das Tier Steinbock. Der Name sei sorgfältig gewählt, heisst es von der Lonza: «Die Produktionsstätte ist so anpassungsfähig wie der Steinbock in den Walliser Bergen.»
Erst im Aufbau
Im Moment wird fleissig am Innenleben des Gebäudes gearbeitet. Es wird gebohrt und gehämmert, Tag und Nacht. 600 Leute sind im Einsatz – jetzt muss es schnell gehen. Die Lonza will bereit sein, wenn klar ist, wer den Impfstoff gegen das Coronavirus produzieren darf. «In einigen Monaten beginnen wir mit der Produktion», so der Standortleiter der Lonza in Visp, Renzo Cicillini.
Für den Fall, dass Moderna das Rennen macht und die Lonza den Wirkstoff für den Impfstoff produzieren darf, hat der Bund bereits vorgesorgt: 4.5 Millionen Dosen sind bestellt.
Teure moderne Technik
Innerhalb von acht Monaten wurde in Visp ein Teil der Anlage angepasst, damit 300 Millionen Impfdosen pro Jahr hergestellt werden können. Das Projekt kostet 210 Millionen Franken, 140 davon werden von Moderna bezahlt, 70 von Lonza.
Der Wirkstoff macht sich gut im Portfolio der Lonza.
«Für uns ist das ein Auftrag von vielen», sagt Cicillini, «aber natürlich ist es ein grosser Auftrag.» Rund 200 Arbeitsplätze will die Lonza dafür schaffen. «Wir können zeigen, dass wir hier in Visp Hightech produzieren.»
Über 50 Nationen arbeiten mit
Um den Auftrag von Moderna zu erfüllen, braucht es Mitarbeitende mit speziellem Fachwissen. Die werde man auch ausserhalb der Schweiz rekrutieren, so Cicillini.
Wenn die US-Firma Moderna schlussendlich das weltweite Rennen um den Corona-Impfstoff verlieren sollte, könnte die Anlage umgebaut und für ein anderes Medikament oder einen anderen Wirkstoff genutzt werden, erklärt Cicillini auf der Baustelle, auf welcher emsig gearbeitet wird.
Wettlauf gegen die Zeit
«Unsere grösste Herausforderung ist die Zeit», so der Produktionschef von Ibex, Thorsten Schmidt. Drei Monate bleiben übrig – im Dezember soll die Produktion anlaufen.