Wer macht in Sozialen Medien den besten Content? Wer fällt am meisten auf? Das haben die «Smile Swiss Influence Awards» entschieden. 141 Personen, Institutionen und Firmen wurden in einer der 18 Kategorien ausgezeichnet. Gewonnen hat in der neuen Kategorie «Brands» die Aargauer Kantonspolizei, vor Marken wie MBudget, der Schweizer Armee oder auch Logitech. Warum hat die Kapo auf Social Media derart Erfolg?
Seit zwei Jahren ist die Kantonspolizei Aargau auf Instagram, Facebook und Tiktok regelmässig aktiv. Themen wie Randale an Halloween, Autoreifen ohne Profil, Diebstähle, korrekte Ladungssicherung im Auto oder «Töffli-Regeln» werden in kurzen Videos erklärt. Meistens im Zentrum: ein Polizist in blauer Uniform, der erklärt.
Hinter den Videos steht das Kommunikationsteam der Kantonspolizei, unter der Leitung von Corina Winkler. Das Team gibt hauptberuflich Medienschaffenden Auskunft über aktuelle Ereignisse und Themen rund um die Polizei.
Die Auftritte in den Sozialen Medien machen die Zuständigen nebenbei. Es sei kein Hauptjob, sagen die Zuständigen gegenüber SRF, und bleibe trotz Award weiterhin ein Hobby.
Das Rezept ist einfach: «In den Videos sieht man echte Polizistinnen und Polizisten, die aus ihrem Alltag erzählen», erklärt Daniel Wächter, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau, das Rezept der Social-Media-Auftritte. «Wenn wir vor etwas warnen, aus unserem Job erzählen, dann haben die Videos eine Authentizität, die uns auszeichnet.»
Fabian Plüss, Mitgründer und Organisator des Awards, erklärt das Erfolgsrezept so: «Die Kampagne überrascht. Man erwartet das von der Polizei nicht, dass sie Sympathieträger sein kann und will. Die Kantonspolizei Aargau hat verstanden, dass Social Media ein wichtiger Kanal ist, um mit Jungen in Kontakt zu treten.»
Die Organisatoren des Awards wurden zufällig auf die Videos der Kantonspolizei aufmerksam und haben sie deshalb für den Preis nominiert. Die Kapo hat sich also nicht beworben, wie das andere Influencer bei diesem Award oft tun.
Auf Instagram Polizeiluft schnuppern
Der Kapo-Auftritt im Netz helfe, Nachwuchs zu rekrutieren, sagt Daniel Wächter von der Kantonspolizei. «Wir merken, dass Bewerber durch unsere Videos auf uns aufmerksam werden. In unserem Job kann man nicht einfach so schnuppern. Die Videos geben Einblick in den Polizeialltag, was sonst nicht möglich wäre.»
Hier liege auch der Ursprung des Social-Media-Auftritts. Mit den Posts spreche die Kantonspolizei die Zielgruppe der zukünftigen Polizistinnen und Polizisten direkt an. So erreiche man ein grosses Zielpublikum auf einmal, begründet die Kapo ihre Bemühungen. Der Nebenjob der Medienbeauftragten bleibt also für das Unternehmen wichtig.