- Der Berner Krankenversicherer KPT tritt aus dem Krankenversichererverband Curafutura aus.
- KPT begründet den Entscheid mit «inhaltlichen und strukturellen Gründen».
- Der Austritt soll Ende dieses Jahres wirksam werden.
- Curafutura bedauert den Entscheid.
In den letzten Jahren habe sich zunehmend gezeigt, dass eine Verbandsmitgliedschaft in den aktuellen Strukturen für die KPT nicht mehr zielführend sei, teilte die KPT mit. Auf Anfrage von Keystone-SDA hiess es dazu, in den vergangenen Monaten hätten sich die unterschiedlichen gesundheitspolitischen Ausrichtungen immer mehr akzentuiert.
Zudem würden die andauernden Grabenkämpfe zwischen den zwei Krankenkassenverbänden – Curafutura und Santésuisse – der Glaubwürdigkeit der Branche enorm schaden. Jüngstes Beispiel sei die «Einheitliche Finanzierung ambulant und stationär» (Efas). Man sehe wenig Dynamik in Richtung einer Verbesserung der Situation und trete deshalb aus. Ein Wechsel zum Krankenkassenverband Santésuisse sei kein Thema. Die KPT bleibe Mitglied des Schweizerischen Versicherungsverbandes.
Partnerschaftlicher Dialog gewünscht
Die 1890 in Form einer Genossenschaft von Eisenbahnern als Berufskrankenkasse gegründete KPT verweist in ihrer Mitteilung auf «dringend notwendige Reformen im Gesundheitswesen». In dieser Situation «wäre es zentral, dass die Branche in wichtigen gesundheitspolitischen Themen ihre Reihen schliesst». Man wünsche sich wieder mehr partnerschaftlichen Dialog – im Sinne der Branche und der Versicherten.
Die genossenschaftlich organisierte KPT halte weiterhin an den grundlegenden Pfeilern des schweizerischen Gesundheitssystems fest und unterstreiche insbesondere die Bedeutung einer funktionierenden Tarifpartnerschaft, hiess es Mitteilung weiter.
Curafutura bedauert Entscheid
Curafutura nimmt den KPT-Austritt mit Bedauern zur Kenntnis, wie es in einer Mitteilung hiess. Der Verband wolle weiterhin mit 40 Prozent der Versicherten Reformen antreiben.
Curafutura nennt darunter Efas sowie den neuen Einzelleistungstarif Tardoc, der nun von allen Tarifpartnern unterstützt werde.