Übungsabbruch, zurück an den Start: So passiert in Sachen Klimapolitik in der Schweiz mit dem Nein des Stimmvolks zum CO2-Gesetz im Juni. Die vorgeschlagenen Massnahmen, wie zum Beispiel eine Flugticketabgabe oder der Klimafonds, vermochten nicht zu überzeugen.
Seither ringt die Schweizer Politik wieder darum, wie die gesetzten Klimaziele erreicht werden sollen. Das Nein an der Urne macht sich aber auch im internationalen Klimaranking bemerkbar. Die Rangliste wurde im Rahmen der Klimakonferenz in Glasgow veröffentlicht. Alles in allem rutscht die Schweiz um einen Platz zurück, kommt noch auf Rang 15.
«Climate Change Performance Index»
Das Ranking schaut vier Bereiche an: die Treibhausgasemissionen, die Energieproduktion, den Energieverbrauch und die Klimapolitik eines Landes. In den ersten drei Kategorien bleibt die Schweiz ungefähr gleich gut bewertet wie in den Vorjahren. Im vierten, bei der Klimapolitik, stürzt sie aber nach dem Nein zum CO2-Gesetz vom 28. auf den 51. Rang ab.
Weiteres Abrutschen wahrscheinlich
Die Schweizer Klimapolitik hat zwar relativ ehrgeizige Ziele bis 2030 respektive 2050, aber keinen Plan, wie sie diese erreichen soll. Und das heisst auch, dass die Schweiz in diesem Ranking in den nächsten Jahren wohl keine Plätze gutmachen, sondern eher noch verlieren wird.
Dänemark, Norwegen und Schweden sind in der Rangliste am besten platziert, aber die Ränge 1 bis 3 bleiben leer, es schafft es also niemand aufs Podest. Das ist als Statement der Autorinnen und Autoren zu verstehen, dass zu wenig passiert. Denn nach wie vor ist kein Land wirklich auf Kurs in Richtung einer Welt, die sich nur um 1.5 Grad erwärmt.
Banken sind am Ranking interessiert
Es gibt kleine Fortschritte. Die Länder werden immer besser, aber immer noch zu wenig besser. Eine solche Rangliste sollte auch Vergleiche ermöglichen und die Länder zu mehr Klimaschutz anspornen.
Sie wird seit 16 Jahren erstellt und findet immer mehr Verbreitung. Nicht nur in den Medien, sondern auch vermehrt auf den Finanzmärkten, die in so einem Ranking sehen können, wo und wie die Klimapolitik vorangeht. Dieser Effekt ist da, wenn er wohl auch nicht übertrieben gross ist.