- In der Gemeinde Münchenstein BL und im Gebiet Rankhof in Basel wurden mehrere Exemplare des invasiven Japankäfers entdeckt.
- Beide Kantone reagieren mit Sofortmassnahmen.
- Unter anderem wurde ein Teil der Trainingsplätze, die vom FC Basel benutzt werden, geschlossen und abgedeckt.
Im Gebiet der Merian Gärten und Sportplätze in Münchenstein, unweit der Grenze zu Basel, wurden insgesamt 38 Japankäfer gefunden, fast alle in aufgestellten Lockfallen, wie Christoph Böbner, Leiter des Baselbieter Ebenrain-Zentrums für Landwirtschaft, an einer Medienkonferenz sagte.
Mit einer Abdeckfolie über den Rasenflächen soll nun verhindert werden, dass sich der Käfer weiter ausbreitet, hiess es. Denn: Hat sich der Japankäfer mal grossflächig ausgebreitet, kann er nur schwer bekämpft werden.
Der Käfer bedroht nicht nur Rasenflächen und Fussballfelder, sondern auch Obstkulturen, Weinreben oder Mais. Ebenso kann er Rosen und Waldbäumen Schaden zufügen. Das gefrässige Tier macht sich als Engerling an den Wurzeln zu schaffen. Der ausgewachsene Käfer hat es unter anderem auf die Blätter abgesehen. Pflanzen sterben so früher oder später ab.
Im schlimmsten Fall, also einer flächendeckenden Ausbreitung des Japankäfers in der Schweiz, schätzt der Bund die Schadenssumme für die Landwirtschaft auf mehrere hundert Millionen Franken.
Zur Bekämpfung des Schädlings wurden verschiedene Massnahmen eingeleitet. Zunächst wurden betroffene Rasenfelder abgefräst und mit einer Plastikfolie abgedeckt. Dadurch sollen die Puppen der Käfer zerstört und ein Ausfliegen verhindert werden.
Zudem dürfen Rasenfelder im betroffenen Gebiet nicht mehr bewässert werden. Dieses Bewässerungsverbot gilt bis zum 30. September. Pflanzliches Kompostmaterial darf zudem nicht aus dem Befallsherd herausbefördert werden, um eine weitere Verbreitung des Käfers zu unterbinden.
Die Behörden äusserten sich zuversichtlich, dass die Tilgung des Käfers mit diesen Massnahmen gelingt. Es bestünden gute Chancen, weil die Population noch klein sei, sich das Befallsgebiet noch auf ein überschaubares Areal begrenze und der Befall früh erkannt worden sei.
Negative Erfahrungen mit dem Japankäfer hat bereits die Gemeinde Kloten gemacht. Auch hier wurden im Frühling dieses Jahres Rasenfelder abgedeckt. Auf sechs der sieben Fussballfelder kann während der ganzen Saison kein Fussball gespielt werden.
«Das ist für uns natürlich eine Riesenkatastrophe», sagte Peter Wartmann, Präsident des FC Kloten, im Frühling. Für die Trainings stehe lediglich noch ein Platz mit Kunstrasen zur Verfügung. Der FC Kloten muss deshalb seine Trainingszeiten verkürzen. Diese Einschränkungen kosteten den Club viel Geld.
In Rasenziegeln an andere Orte im Kanton verschleppt?
In Basel will das Sportamt nächste Woche mit den Verantwortlichen des FC Basel über das weitere Vorgehen sprechen. Denn: Die abgedeckten Trainingsflächen werden vorerst nicht mehr benützbar sein.
Ebenfalls abgedeckt wurde die Fläche gleich neben dem FCB-Trainingsfeld, die zum Anbau von Ersatzrasen im Kanton Basel-Stadt dient, wie der Leiter des Sportamts, Steve Beutler, sagte. Der Kanton müsse nun rekonstruieren, ob der Käfer eventuell mit der Verlegung von befallenen Rasenziegeln an andere Orte befördert wurde.