Worum geht es? Im Moment beschäftigen sich die Geschäftsprüfungskommissionen beider Räte mit der CS-Affäre, sie machen umfangreiche Vorabklärungen für eine allfällige PUK. Sie befragen unter anderem die Spitzen der Finma, der Nationalbank und die betroffenen Bundesräte. «Die Anhörungen und Beratungen laufen noch, deshalb kann ich keinen Richtungsentscheid bekannt geben, das werden wir Mitte Mai machen», erklärt FDP-Ständerat Matthias Michel, der die GPK des Ständerats präsidiert, gegenüber SRF News. Im März hatte sich das Büro des Nationalrats einstimmig dafür ausgesprochen, dem Parlament die Einsetzung einer PUK vorzuschlagen.
In diesem Büro sind die Fraktionschefs aller Parteien sowie das Präsidium des Nationalrats und Stimmenzähler vertreten. Noch fehlt der Entscheid des Büros des Ständerats (hier sind ebenfalls das Präsidium des Rats, Stimmenzähler sowie zwei weitere Ratsmitglieder vertreten). Das Parlament kann sich frühestens in der Sommersession damit beschäftigen.
Wer ist für und wer ist gegen eine PUK? SP, Grüne und Grünliberale haben sich nach der Übernahme der CS durch die UBS klar für eine PUK ausgesprochen. Die FDP war im März etwas vorsichtiger und hat kommuniziert, sie schliesse eine PUK nicht aus, heute gibt es auch deutliche Stimmen in der Partei für eine PUK. Auch die SVP ist offen für eine PUK, wie sie im März mitteilte. In der Mitte-Partei scheinen vor allem die Ständeräte gespalten zu sein. Im Nationalrat dürfte eine PUK deutlich angenommen werden, im Ständerat könnte es knapper werden. Derzeit halten sich viele der GPK-Mitglieder bedeckt, hinter vorgehaltener Hand gehen aber die meisten davon aus, dass es zu einer PUK kommen dürfte.
Wie geht es weiter? Die Geschäftsprüfungskommission des Ständerats wird nächste Woche eine Empfehlung zuhanden des Büros des Ständerats abgeben, ob sie die Einsetzung einer PUK empfiehlt oder nicht. Das Büro wird am 17. Mai entscheiden. Es ist davon auszugehen, dass sich das Büro an die Empfehlung halten wird. Wird sich das Büro des Ständerats für die Einsetzung einer PUK aussprechen, wird anschliessend das Büro des Nationalrats einen Entlassentwurf erarbeiten, der den Auftrag und das Budget der PUK definiert. Dieser geht dann frühestens in der Sommersession in den Nationalrat, später dann in den Ständerat. Für die Einsetzung einer PUK müssen beide Räte zustimmen.
Wie wichtig ist die Entscheidung des Büros des Ständerats? Sollte sich das Büro des Ständerats gegen die Einsetzung einer PUK aussprechen, ist das Geschäft aber noch nicht erledigt. Das Büro des Nationalrats hat dann immer noch die Möglichkeit, den Grundsatzentscheid in den Nationalrat zu geben und dann via Büro des Ständerats auch in den Ständerat. Auch hier gilt: Für die Einsetzung einer PUK müssen beide Räte zustimmen.