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Jahreszahlen 2024 Ems-Chemie steigert Gewinn bei tieferem Umsatz

  • Der Spezialchemiekonzern Ems hat im Geschäftsjahr 2024 zwar weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient.
  • Der Umsatz ging um 5.4 Prozent auf 2.07 Milliarden Franken zurück, wie das von der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher geführte Unternehmen mitteilte.
  • Die Ausschüttung an die Aktionäre fällt trotzdem wieder etwas höher aus.
  • Der Währungseffekt lag bei minus 3.8 Prozent.

Den grössten Teil davon erzielt das Unternehmen mit Polymeren, aus denen vor allem Autoteile, aber auch etwa Skischuhe oder Spielkonsolen gefertigt werden. Der Autosektor steht für rund 60 Prozent der Ems-Umsätze.

Globaler Automarkt im Umbruch

Die aktuellen geopolitischen Konflikte verunsicherten die Konsumenten und Unternehmen, erklärte Ems zum Geschäftsverlauf. Zudem befinde sich der globale Automarkt im Umbruch. So würden etwa in China die lokalen Hersteller auf Kosten der ausländischen massiv erstarken.

Luftaufnahme eines grossen Industriekomplexes mit dem Logo EMS, umgeben von grüner Landschaft.
Legende: Der Spezialchemiekonzern Ems hat im vergangenen Jahr zwar weniger umgesetzt, aber etwas mehr verdient. Keystone/ Eddy Risch

Zudem seien die Folgen der von Donald Trump angekündigten Wirtschaftspolitik nicht abschätzbar. Diese hätten eine destabilisierende Wirkung – insbesondere auf die Lieferketten. Ems werde aber von den angekündigten Strafzöllen nicht betroffen sein.

Das Unternehmen hatte sich bereits frühzeitig mit einer Verkaufsoffensive auf die Herausforderungen in der Autobranche eingestellt. Diese habe «ausgezeichnete» Resultate geliefert. Daher konnten laut Firmenangaben die Verkaufsmenge wie auch die Gewinnzahlen gesteigert werden.

Reingewinn leicht höher

In Zahlen ausgedrückt stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 9.5 Prozent auf 539 Millionen Franken. Die entsprechende Marge erhöhte sich um 3.5 Prozentpunkte auf 26 Prozent. Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 466 Millionen Franken – ein kleines Plus von 1.1 Prozent.

Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Dario Pelosi

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Ems macht über die Hälfte seines Umsatzes im Automobilgeschäft, also mit Klebstoffen oder Abdichtmaterial in Kunststoffteilen. Und dieser Markt ist aktuell stark im Umbruch. Generell ist auch die Konsumstimmung derzeit getrübt, gerade im wichtigen Absatzmarkt Deutschland. Bei unserem Nachbarn steckt die Autoindustrie in der Krise. Das ist ein schwieriges Umfeld für einen Zulieferer wie Ems.

Der Chemiekonzern kommt in seiner Jahresbilanz auch zum Schluss, dass die Folgen der Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump «nicht abschätzbar» seien und eine «destabilisierende Wirkung» hätten. Denn gerade Ems ist angewiesen auf gut geölt funktionierende globale Lieferketten. Aber trotzdem geht der Konzern von Magdalena Martullo-Blocher nicht davon aus, dass er von den angekündigten Strafzöllen betroffen sein wird.

Im Vorjahr war die Steuerrate ausserordentlich tief ausgefallen. In der Folge steigt die Dividende auf insgesamt 17.25 Franken je Aktie. Im Vorjahr hatte es 16 Franken pro Anteil gegeben. Für das laufende Jahr geht Ems von einem währungsbedingten Nettoumsatz unter Vorjahreshöhe aus und einem leicht steigenden Betriebsergebnis (EBIT). In dem aktuellen, konjunkturell verunsicherten Marktumfeld konzentriere sich die Firma «noch konsequenter» auf weiteres Wachstum mit innovativen Spezialitäten, hiess es.

SRF 4 News, 07.02.2025, 6 Uhr ; 

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