- Der bernische Grosse Rat sagt klar Ja zum Konkordat, das die Modalitäten des Kantonswechsels von Moutier regelt. Mit 112 zu 19 Stimmen bei 26 Enthaltungen hat er das Vertragswerk gutgeheissen.
- Gleichzeitig hat auch das Jurassische Parlament das Konkordat angenommen, mit 57 zu 1 Stimmen bei 2 Enthaltungen.
- Das letzte Wort hat im September das Volk.
Mehrere Rednerinnen und Redner würdigten im Berner Rathaus den «historischen Moment». Nach 211 Jahren beim Kanton Bern werde Moutier zum 1. Januar 2026 wie gewünscht zum Jura wechseln können. Das möge für Bern schmerzhaft sein, doch könne so ein Schlussstrich unter einen jahrhundertealten Konflikt gezogen werden. In der Region seien allerdings noch längst nicht alle Wunden verheilt.
Der Kanton Bern sei ohne Moutier weniger vielfältig und weniger frankophon, stellte der Grüne Christoph Grupp fest. Doch die Stimmberechtigten von Moutier hätten sich 2021 für den Wechsel entschieden – und «unsere Aufgabe ist es, den Übertritt so reibungslos wie möglich zu gestalten».
Freude beim Stadtpräsidenten
Moutiers Stadtpräsident Marcel Winistoerfer hat sich über die klaren Voten in den Kantonsparlamenten in Bern und Delsberg gefreut. Das sei ein «grossartiges Ergebnis», sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Damit gebe es keinerlei Zweifel mehr über den weiteren Verlauf des Prozesses zum Kantonswechsel, sagte der projurassische Politiker.
Die Volksabstimmung im September in beiden Kantonen sehe «mehr als gut» aus. Die klaren Voten verliehen auch all jenen Legitimität, die bereits am Wechsel von Moutier zum Jura arbeiteten. Diese Arbeit sei «gigantisch», betonte Winistoerfer.
Vieles sei zu regeln, vom Bildungswesen über Polizei und Feuerwehr bis hin zum Sozialwesen. «Wir sind im Zeitplan, aber es gibt bis 2025 noch viel zu tun», sagte Winistoerfer. Der Kantonswechsel soll am 1. Januar 2026 erfolgen.