Gemeinsam betraten der Berner Regierungsrat Pierre Alain Schnegg und die jurassische Regierungspräsidentin Nathalie Barthoulot am Mittwochabend den Gemeindesaal in Moutier.
Sie setzten sich symbolträchtig vor eine Berner- und vor eine Jura-Fahne und unterzeichneten ein sogenanntes «Feuille de Route»: Einen Vertrag, der in Grundzügen den Wechsel von Moutier in den Kanton Jura festlegt.
Auf institutioneller Ebene ist die Frage beantwortet.
Der alte Streit um die Zugehörigkeit von Teilen des Berner Juras und der Grösse des Kantons Jura sei damit ein für allemal gelöst. Da ist sich der Berner Regierungsrat Pierre Alain Schnegg ganz sicher. Und die jurassische Regierungspräsidentin Nathalie Barthoulot meint ebenfalls: «Auf institutioneller Ebene ist die Frage beantwortet.»
Der Kanton Jura muss dabei zwei Artikel aus seiner Verfassung tilgen. Aus beiden sind Gebietsansprüche auf Gemeinden des Berner Juras ablesbar. Streicht der Jura diese nicht, tritt ein endgültiger Vertrag zum Kantonswechsel nicht in Kraft.
Die Frage bleibt fest in den Herzen gewisser Menschen im Kanton Jura.
Beim jurassischen Volk jedoch, so Nathalie Barthoulot, bleibe die Jurafrage etwas sehr Emotionales. Über viele Jahre habe das Volk zahlreiche Kämpfe ausgetragen. «Deswegen bleibt diese Frage fest in den Herzen gewisser Menschen im Kanton Jura.»
Der Berner Regierungsrat Schnegg seinerseits betonte hingegen, dass die Menschen diesen Streit satt hätten. Zudem habe man Besseres zu tun, als «uns ständig wegen ein paar Quadratmetern zu bekämpfen», so Schnegg. Anfang 2026 soll Moutier jurassisch sein, und wenn es früher möglich ist, sei es allen Beteiligten auch recht.