- Bei der Gewerkschaft des Kabinenpersonals Kapers ist Geld veruntreut worden.
- Ein ehemaliger Angestellter soll einen mittleren sechsstelligen Betrag hinterzogen haben.
- Der Beschuldigte sitzt seit Mitte Februar in Untersuchungshaft und ist geständig.
Laut einem Brief an die Mitglieder, der Radio SRF vorliegt, ist der Fall im letzten Sommer aufgeflogen, als der Betroffene sein Amt bei Kapers aufgab. Sofort habe die Gewerkschaft die Behörden eingeschaltet sowie einen Anwalt engagiert. Die Gewerkschaft Kapers schreibt weiter, dass die letzte Einvernahme bei der Zürcher Staatsanwaltschaft stattgefunden habe.
«Wir setzen alle Hebel in Bewegung, damit dieser Fall transparent aufgearbeitet wird», wird Präsidentin Sandrine Nikolic-Fuss in der Mitteilung zitiert. «Gemeinsam mit der Rechtsvertretung unternehmen wir alles, um unser Geld bis auf den letzten Rappen zurückzuerhalten.»
Streikkasse ist nicht betroffen
Der Vorstand entschied zudem, die externen Finanzdienstleister auszuwechseln. Gleichzeitig wird eine Revisionsfirma beauftragt, die den Fall ausleuchten und klären soll.
Die Präsidentin weist in der Mitteilung weiter darauf hin, dass die Streikkasse der Gewerkschaft nie betroffen war und sie in finanzieller Hinsicht jederzeit handlungsfähig sei. Das gelte auch für bevorstehende GAV-Verhandlungen. Weitere Angaben von Seiten Kapers gibt es nicht.
Für Kapers kommt die Veruntreung des hohen Geldbetrags zu einem ungünstigen Moment. Die rund 3000 Mitglieder der Gewerkschaft haben im Februar den neu mit der Swiss ausgehandelten Gesamtarbeitsvertrag 23 abgelehnt. Kapers betont aber, man sei trotz der Veruntreuung vollumfänglich handlungsfähig.