Im Kampf gegen das Coronavirus ist Impfen das effizienteste Mittel. Zurzeit mangelt es aber an Impfstoff-Dosen. Im Einsatz ist in der Schweiz bisher nur ein Produkt, nämlich dasjenige von Pfizer/Biontech. In den nächsten Tagen könnte die Zulassungsbehörde Swissmedic jedoch einen zweiten Impfstoff für die Schweiz bewilligen.
Momentan sei die Nachfrage viel grösser als das Angebot, so SRF-Wissenschaftsredaktor Thomas Häusler. «Kommt der zweite Impfstoff, können im Januar wohl zusätzlich 120'000 Personen geimpft werden, im Februar nochmals 250'000 Personen zusätzlich. Davon profitieren alles Risikopatienten, die besonders gefährdet sind. Das heisst, der Effekt wäre sehr gross.»
Moderna-Impfstoff bringt Vorteil bei der Lagerung
Der zweite Corona-Impfstoff kommt aus der Schweiz: Die amerikanische Firma Moderna lässt von der Lonza in Visp 400 Millionen Dosen für die ganze Welt herstellen.
Die Impfstoffe von Pfizer und Moderna funktionieren beide mit der neuen mRNA-Technologie. Beide Hersteller geben eine Wirksamkeit von 95 Prozent an. Und beide verlangen eine zweite Impfung: Pfizer nach 21, Moderna nach 28 Tagen.
«Die beiden mRNA-Impfstoffe sind sehr gut vergleichbar, sie sind sehr ähnlich bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit», sagt Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Kommission für Impffragen, der die Studien beider Hersteller kennt. «Es spielt also keine Rolle, ob eine Person den einen oder den anderen Impfstoff bekommt.»
Einen Unterschied gibt es aber bei der Lagerung: Statt bei minus 70, wird der Moderna-Impfstoff bei minus 20 Grad transportiert. Das hat Folgen: Transport und Lagerung bei minus 70 Grad sind aufwändiger. Der Pfizer/Biontech-Impfstoff wird zudem nur in Tausender-Packungen geliefert.
«Der Moderna-Impfstoff wird in Hunderter-Packungen geliefert und kann aufgetaut einen Monat lang in einem normalen Kühlschrank aufbewahrt werden», so Häusler. «Das heisst, dieser Impfstoff kann in einer normalen Hausarzt-Praxis geimpft werden.»
Die Impfung ist etwas, das in der Schweiz durch die Hausärzte erfolgt, die Grundversorger.
Die Verteilung über die Hausärzte ist im Schweizer-Impfrennen ein bedeutender Vorteil des Moderna-Produkts. «Die Impfung ist etwas, das in der Schweiz durch die Hausärzte erfolgt, die Grundversorger», sagt Christoph Berger. Und es sei immer das Beste, wenn man auf das übliche Versorgungssystem zurückgreifen könne und nicht neue Strukturen schaffen müsse.
Die Dosen von Moderna könnten der Impfkampagne neuen Schub verleihen. Im besten Fall schon am Montag.