Kampfjets der Schweizer Luftwaffe werden zwischen dem 4. und 6. Juni auf der Autobahn A1 zwischen Avenches und Payerne im Waadtland starten und landen. Die Fahrbahnen werden während der Übung für maximal 36 Stunden gesperrt. Der Bundesrat will damit die Verteidigungsfähigkeit trainieren und begründet die nicht alltägliche Übung mit der verschlechterten Sicherheitslage durch den russischen Angriff auf die Ukraine.
Die Vorbereitung der Start- und Landebahn
Die grosse Herausforderung sei es, aus einer Autobahn einen Flugplatz zu machen, beschreibt Luftwaffenchef Peter Merz die Übungsanlage. Die Leitplanken müssten entfernt und die Fahrbahn gereinigt werden. Diese Arbeiten erfolgten in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (Astra).
Das betreffende Autobahnstück wurde laut Merz im Hinblick auf allfällige Starts und Landungen bereits beim Bau mit abnehmbaren Leitplanken konzipiert. Für die Demontage und erneute Montage sei eine WK-Truppe des Flugplatzkommandos Payerne aufgeboten worden, die mit Astra-Spezialisten zusammenarbeite.
Luftsicherung durch Flugplatz Payerne
Ein weiterer Teil der Übung ist laut Merz die Bereitstellung der ganzen Logistik mit Tankfahrzeugen und Flugzeugwarten für die landenden und startenden Maschinen. Ein weiterer Aspekt sei die Dauer der Vorbereitungsarbeiten für die Piste: Ab- und Aufbau samt Übung sollten innert 36 Stunden erfolgen. Also zwischen Dienstag 21:00 Uhr und Donnerstagmorgen 09:00 Uhr.
Da sich der Übungsstandort innerhalb der Flugverkehrszone rund um den Militärflugplatz Payerne befindet, ist laut Merz keine mobile Flugsicherung nötig, wie sie an anderen Orten erforderlich wäre.
Die Herausforderung an die Pilotinnen und Piloten
«Wenn eine zwei Kilometer lange und zirka 20 bis 40 Meter breite gerade Betonpiste vorliegt, sollte ein Schweizer Militärpilot landen und starten können», erklärt Merz. Dabei gelte es, die Karten genau zu studieren und im richtigen Winkel anzufliegen.
Auch der hindernisfreie Start ist laut Merz für die leistungsstarken Jets kein Problem: «Wir haben mit zwei Kilometern genügend Reserve für unterschiedliche Bedingungen wie etwa Rückenwind. Im Extremfall würde auch ein Kilometer Piste ausreichen.»
Wir wollen der Bevölkerung auch zeigen und beweisen, dass wir für sie da sind und Sicherheit produzieren und das können.»
Luftwaffenchef Merz betonte, dass auf die Bevölkerung maximal Rücksicht genommen werde. Entsprechend sei ein nicht extrem stark befahrender Autobahnabschnitt gewählt worden. «Ich bin froh, dass wir das trainieren können. Wir wollen unserer Bevölkerung auch zeigen und beweisen, dass wir für sie da sind und dass wir Sicherheit produzieren und das auch können.»