- Auch dieses Jahr sorgt ein Grossaufgebot am WEF für die Sicherheit der Teilnehmenden.
- Laut Kapo gelte die Bedrohungslage als erhöht – Hinweise auf geplante Anschläge gibt es allerdings keine.
- US-Präsident Donald Trump und mehr als 100 völkerrechtlich geschützte Personen fordern die Einsatzkräfte dieses Jahr heraus.
«Am diesjährigen WEF werden etwa 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 100 verschiedenen Ländern erwartet», sagt Walter Schlegel, Kommandant der Kantonspolizei Graubünden. Besonders vier Herausforderungen stellten sich der Organisation – darunter vorrangig der Besuch des US-Präsidenten Donald Trump am Dienstag, 21. Januar. Aber auch auf die verschiedenen Platzkundgebungen, die Klimawanderung und das «House of Switzerland» werde besonderes Augenmerk gelegt.
«Davos soll ein Ort des offenen Dialogs sein – auch für kritische Stimmen», sagt Walter Schlegel. Friedliche bewilligte Demonstrationen, die kritisch gegen das WEF, die Globalisierung oder für das Klima protestieren, hätten ihren Platz.
Keine konkreten Anschlagsziele
Die Bedrohungslage sei immer noch dieselbe wie 2015, seit den Terroranschlägen in Paris: Seit diesem Zeitpunkt gilt die Terrorbedrohung auch in der Schweiz als erhöht. Als wahrscheinlichste Bedrohung gelte ein Attentat durch Einzeltäter oder Kleingruppen, so Walter Schlegel.
Es gebe aber in diesem Jahr keine konkreten Anschlagspläne gegen das WEF oder Einzelpersonen. Während der Dauer der Veranstaltung gelte eine Luftraumsperre über Davos – auch für Drohnen.
VIPs landen mit Privatjets in Dübendorf
Die Armee unterstützt die Schweizer Kantonspolizei in einem subsidiären Auftrag. Dabei seien dies insbesondere Unterstützungsaufgaben am Boden, sagt Aldo Schellenberg, Chef Kommando Operationen der Armee.
Die Sicherheit im Luftraum sei keine subsidiäre Aufgabe, sondern eine Bundesaufgabe. Die Luftwaffe leiste einen verstärkten Luftpolizeidienst. Haupteinsatz sei der Flugplatz ist Payerne, so Schellenberg. «Der Militärflugplatz Dübendorf gilt zur Entlastung des Flugplatzes Zürich.»
Einsatz kostet mehrere Millionen Franken
Kritik am WEF wird auch immer wieder wegen den hohen Kosten laut. Die Gesamtzahl der Polizeikräfte gebe man nicht bekannt, sagt Walter Schlegel. Für die polizeiliche Sicherheit gelte ein Kostendach von neun Millionen. Diese Kosten würden zu 3/8 vom Bund gestemmt, der Rest etwa ausgewogen auf das WEF, den Kanton Graubünden und Davos verteilt.
Der militärische Einsatz unterteile sich laut Arno Schellenberg in zwei Kategorien: einerseits die Kosten für die eingesetzten Armeeangehörigen zur Unterstützung, die sich etwa auf 32 Millionen Franken belaufen. «Diese Kosten entstehen der Armee aber, ob das WEF stattfindet oder nicht – die Angehörigen leisten ihren normalen Übungsdienst.» Andererseits würden Zusatzkosten von etwa vier Millionen anfallen, die für Zaunelemente, Fahrzeuge und Logistik gebraucht werden.