Die Preise für Treibstoffe an den Schweizer Zapfsäulen dürften künftig noch weiter ansteigen, nachdem die Organisation der ölexportierenden Staaten, Opec+, klargemacht hat, dass sie die Ölförderung nicht erhöhen will. Doch die Schweizer Bevölkerung scheint die hohen Preise nicht abzuschrecken.
Sparen bei der Freizeit, nicht beim Auto
«Die Leute sind unterwegs, sie machen Ferien, sie fahren mit dem Auto», sagt Thomas Rohrbach, Mediensprecher beim Bundesamt für Strassen Astra. «Der Benzinpreis wird offenbar in Kauf genommen.»
Der Benzinpreis wird offenbar in Kauf genommen.
Auch die Tankstellenbetreiber stellen keinen Rückgang beim Verkauf fest. Etwa Ramon Werner, Geschäftsführer von Oel-Pool. Seine Firma ist mit über 700 Tankstellen der grösste Anbieter in der Schweiz.
Wahrscheinlich gäben die Menschen, die auf ein Auto angewiesen seien, in anderen Bereichen weniger Geld aus, zum Beispiel in der Freizeit, vermutet Werner. Kurzfristig etwas zu ändern, sei schwierig. Immerhin: «Langfristig überlegen die Verbrauchenden es sich schon, ob sie auf ein Auto mit geringerem Verbrauch wechseln.»
Es scheint jedoch noch keine grosse Bewegung in Richtung energiesparende Autos zu geben. Die Vorliebe für schwere und PS-starke Autos hält weiterhin an. Konkret hat jedes dritte neu zugelassene Fahrzeug aktuell über 200 PS, wie die Zahlen des Astra zeigen.
Auch beim öffentlichen Verkehr zeigt sich, dass die Bevölkerung nicht auf den gestiegenen Benzinpreis zu reagieren scheint. Die SBB befördert immer noch weniger Passagiere als vor der Pandemie. Ende August waren es durchschnittlich sechs Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019.