Methan aus Kuhmägen, Diesel aus Traktorenmotoren – die Landwirtschaft verursacht unterschiedliche Treibhausgase. Es sind insgesamt rund 13,5 Prozent aller klimaschädlichen Gase der Schweiz, wie das Inventar der Treibhausgasemissionen zeigt.
Doch während der Verkehr wie auch die Industrie in den letzten Jahren ihre CO2-Werte verbessern konnten, verharrt die Landwirtschaft bei rund 6,5 Millionen Tonnen pro Jahr.
Letzte deutliche Fortschritte liegen weit zurück
Daniel Felder, beim Bundesamt für Landwirtschaft zuständig für die Themen Klima und Energie, sieht die Bauern in Bezug auf den Klimawandel in einer Doppelrolle: «Einerseits ist die Landwirtschaft Opfer, weil sie sich vor allem draussen abspielt. Anderseits ist sie Verursacherin von Treibhausgas und trägt so auch zum Klimawandel bei.»
In den 1990er-Jahren konnte die Landwirtschaft ihren Treibhausgasausstoss merklich reduzieren, wie Felder betont. Und zwar dank kleinerer Tierbestände und weniger Düngereinsatz bei gleichbleibender Produktion. Ein deutlicher Negativtrend bei den Emissionen sei aber seit dem Jahr 2000 nicht mehr festzustellen.
Seit 2000 sieht man keinen deutlichen Trend mehr, der nach unten zeigen würde.
Bauernverband: Potenzial beim Kuhfutter
Das stimme so nicht, sagt Martin Rufer, Verantwortlicher für Produktion, Märkte und Ökologie bei Schweizer Bauernverband SBV. Die Bauern hätten schon einiges getan und suchten weiter nach Wegen, um die Emissionen zu reduzieren.
Als Beispiel nennt Rufer die Modifikation des Kuhfutters, damit die Tiere weniger Methan ausstiessen. Das Problem dabei: «Die ganze Reduktion ist wissenschaftlich noch zu wenig belegt, womit diese Massnahmen in den Treibhausgasinventaren noch nicht angerechnet würden.»
Die Landwirtschaft wird wohl immer gewisse Emissionen verursachen. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, müssten aber auch die Bauern deutlich mehr beitragen als heute.