- Im November deckte SRF auf, dass im «Haus der Religionen» mehrfach Zwangsehen vollzogen wurden.
- Jetzt zieht Mustafa Memeti die Konsequenzen und tritt als Imam des muslimischen Vereins Bern per Ende April zurück.
Zwangsehen statt Toleranz: Das «Haus der Religionen» in Bern wurde im November von einem Skandal erschüttert. Wie SRF Investigativ berichtete, wurden in mehreren Fällen religiöse Trauungen ohne vorherige zivile Heirat vorgenommen. Das ist laut Zivilgesetzbuch illegal.
Demnach soll ein den Verantwortlichen unbekannter Imam in der Moschee im Haus der Religionen die Zwangsheiraten durchgeführt haben.
Jetzt zieht der oberste Imam im Haus der Religionen, Mustafa Memeti, die Konsequenzen und tritt per Ende April als Imam des muslimischen Vereins Bern zurück. «Zwangsehen sind ein abscheuliches Verbrechen, mich machen diese Ereignisse fassungslos», so Memeti in einer Mitteilung.
Zwangsehen sind ein abscheuliches und grosses Verbrechen, mich machen diese Ereignisse fassungslos.
Es sei wichtig, dass die Ereignisse publik geworden seien. «Die Moschee im Haus der Religionen ist keine Hinterhofmoschee, sondern eine wichtige muslimische Institution.» Da müsse die Öffentlichkeit genau hinschauen.
Die Moschee im Haus der Religionen ist keine Hinterhofmoschee, sondern eine wichtige muslimische Institution.
Denn um einen schweizerischen Islam zu etablieren, brauche es muslimische Gemeinschaften, die sich öffentlich verantworten und sich nicht in Parallelwelten zurückziehen. Memeti erklärt weiter, dass er die Verantwortung für die Organisationsmängel bei den Heiraten übernehme und darum zurücktrete.