FDP: Mit der einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen sollen unnötige Spitalaufenthalte durch zeitgemässe ambulante Eingriffe ersetzt werden. Dies führe zu einer Reduktion der Gesundheitskosten von 440 Millionen Franken pro Jahr. Die FDP habe einen Katalog mit zahlreichen Massnahmen für eine qualitativ hochstehende, digitalisierte und langfristig bezahlbare Gesundheitsversorgung verabschiedet, teilte die Partei mit. Die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger dürfe nicht immer durch neue Regulierungen und Verstaatlichungen untergraben werden.
Die Mitte: Der Mittelstand und die Familien litten schon jetzt unter den steigenden Prämien und Lebenshaltungskosten. Man müsse nun handeln. Die Partei habe ihr Forderungen und Massnahmen in einem Gesundheitsmanifest zusammengefasst, teilte die Partei auf X mit. «Das Gesundheitssystem ist zu einem Kartell geworden, in dem sich die Akteure gegenseitig decken und Kosteneinsparungen verhindern», wurde Parteipräsident Gerhard Pfister zitiert.
SP: Für die Sozialdemokraten ist klar, dass die Prämien gedeckelt und solidarischer finanziert werden müssen, um die Kaufkraft der Menschen in der Schweiz zu schützen. In den letzten 20 Jahren hätten sich die Prämien mehr als verdoppelt, während Löhne und Renten kaum gestiegen seien. Das Parlament dürfe nicht länger wegschauen.
Die Grünen: Mit der Motion Weichelt fordern die Grünen die Einführung von einkommens- und vermögensabhängigen Krankenkassenprämien, wie die Partei mitteilte. Damit könne das ungerechte System der Kopfprämien aus dem Weg geschafft werden. Ein Beispiel dafür sei die Unfallversicherung, die schon jetzt an den Lohn gekoppelt ist.
FMH: Die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte schreibt, bereitliegende Reformen könnten schon länger den Prämienanstieg dämpfen. Eine einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen könne die ambulante Medizin sowie die Pflege stärken. Ausserdem würden die Koordination im Gesundheitswesen gefördert und die Prämienzahlenden entlastet. Dafür nötig sei die Annahme der entsprechenden Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) durch das Schweizer Stimmvolk im November. Andererseits könne mit der ambulanten Tarifrevision eine sachgerechte und aktualisierte Tarifierung ermöglicht werden.
Spitäler der Schweiz (H+): Die finanzielle Situation der Spitäler und Kliniken verschlechtere sich stetig, weshalb griffige und umgehende Reformen nötig seien, teilte der Verband mit. Ohne eine faire Finanzierung mit kostendeckenden Tarifen könnten die Spitäler ihr gewohntes Versorgungsangebot nicht aufrechterhalten. Ein wichtiger Faktor, um das Kostenwachstum zu bremsen, sei die Förderung der Ambulantisierung. Aufgrund von finanziellen Fehlanreizen sei die Zahl der ambulanten Eingriffe in der Schweiz nach wie vor zu tief. Das vorhandene Sparpotenzial werde nicht genutzt.
SPO Patientenorganisation: Aus Sicht der Stiftung müssen alle Akteure in die Verantwortung genommen werden. Die Profiteure des Systems hätten einen grossen Anreiz, möglichst viele Leistungen, aber keine Transparenz darüber zu erbringen, welchen Nutzen diese für die Patienten haben, teilte die SPO auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Zu viele würden an diesem System verdienen. Darunter litten die Prämienzahlenden.