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Krankenkassen erhöhen Prämien erneut
Aus Tagesschau vom 26.09.2024.
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Erneuter Anstieg So stark steigen die Krankenkassenprämien 2025 in Ihrem Kanton

Erneute Prämienerhöhung: Im Jahr 2025 wird die mittlere Monatsprämie 378.70 Franken betragen, was einem Anstieg von 21.60 Franken (6 Prozent) im Vergleich zu 2024 entspricht. Die Zunahme ist geringer als in diesem Jahr mit 8.7 Prozent. Die mittlere Prämie wird berechnet, indem alle in der Schweiz bezahlten Prämien zusammengezählt und durch die Gesamtzahl der Versicherten in der Schweiz geteilt werden.

Auflistung nach Altersklassen: Für Erwachsene steigt sie nächstes Jahr um 25.30 Franken (6 Prozent) auf 449.20 Franken. Diejenige für junge Erwachsene erhöht sich um 16.10 Franken (5.4 Prozent) auf 314.10 Franken. Für Kinder steigt sie gegenüber 2024 um 6.50 Franken (5.8 Prozent) auf 117.90 Franken.

Bundesrätin Baume-Schneider hofft auf Ja zu Vorlage

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Die Vorlage für die einheitliche Finanzierung aller ambulanten und stationären Gesundheitsleistungen bringt laut Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider eine Entlastung für die Prämienzahlerinnen und -zahler. Sie hofft deshalb auf ein Ja am 24. November.

Es sei nicht angenehm, die in einigen Kantonen massiven Prämienerhöhungen anzukündigen, sagte die Gesundheitsministerin vor den Medien. Auch das nächste Jahr werde es eine Erhöhung geben. Sie hoffe, dass das nicht in den gleichen Proportionen der Fall sein werde.

Es gebe einen Willen, zu handeln, versicherte Baume-Schneider. Und es gebe die Abstimmung über die Vorlage für die einheitliche Finanzierung der ambulanten und stationären Gesundheitsleistungen (Efas) am 24. November. Weil es Zeit brauche, bis diese Vorlage umgesetzt werden kann, hoffe sie auf die Kantone und deren Unterstützung für die Prämienzahler.

Kantonal enorm unterschiedlich: Mit einem Plus von 10.5 Prozent liegt der Kanton Tessin bei weitem an der Spitze. Neu liegt die mittlere Monatsprämie im Südkanton bei 472.70 Franken. Am wenigsten steigen die Prämien im Kanton Basel-Stadt mit 1.5 Prozent – die mittlere Prämie beträgt neu 456.20 Franken.

Prämien steigen wegen Gesundheitskosten: Der Anstieg der Prämien erklärt sich durch die steigenden Kosten in der Krankenversicherung. Bereits im Jahr 2023 sind die Kosten stärker gewachsen als im langjährigen Durchschnitt. Das Wachstum lag laut dem BAG bei 4.6 Prozent. Im ersten Halbjahr 2024 sind die Kosten nun gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erneut um 4.1 Prozent gestiegen.

Verschiedene Faktoren beeinflussen Kostenzunahme: Aufgrund der alternden Bevölkerung sowie wegen neuer Therapien und Medikamente werden die Kosten auch in Zukunft steigen. Die Schweiz habe ein sehr gutes Gesundheitssystem, sagte Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider vor den Medien in Bern. Und dieses System habe seinen Preis. Sie sei jedoch überzeugt, «dass es möglich ist, die Kosten zu dämpfen, ohne dass die Qualität leidet». Dazu müssten alle Akteure im Gesundheitswesen sowie die Versicherten selbst beitragen. Zudem schlägt sich seit diesem Jahr auch die Teuerung auf die Tarife nieder, wie Baume-Schneider ausführte.

Gesundheitskosten: Im Jahr 2023 hat die obligatorische Krankenpflegeversicherung (Grundversicherung) medizinische Leistungen von insgesamt 39.9 Milliarden Franken bezahlt, was pro versicherte Person monatlich durchschnittlich 373 Franken entspricht (inkl. Kostenbeteiligung der Versicherten).

Das ist bei einem Wechsel der Krankenkasse zu beachten

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Wer aufgrund der steigenden Prämien seine Krankenkasse wechseln will, muss die bisherige Krankenversicherung bis zum 30. November kündigen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt eine schriftliche Kündigung bis zum 15. November in eingeschriebener Form oder per A-Post Plus an die Krankenkasse.

Das BAG hat dazu auf der Website priminfo.ch Musterbriefe aufgeschaltet. Es rät zudem, sich gleichzeitig bei einer anderen Krankenkasse anzumelden. Dazu ist es nicht nötig, vor dem Wechsel eine Offerte des neuen Krankenversicherers einzuholen.

Die Mitgliedschaft bei der bisherigen Krankenkasse endet erst, wenn die neue Krankenkasse der bisherigen mitgeteilt hat, dass die versicherte Person bei ihr ohne Unterbrechung des Versicherungsschutzes versichert ist. Dies muss sie auch der versicherten Person mitteilten.

Drei Bereiche verursachten die meisten Kosten: Den grössten Anteil machten Behandlungen in Arztpraxen, Medikamente sowie stationäre Spitalbehandlungen aus. Die Kosten der Konsultationen in Arztpraxen betrugen 8.8 Milliarden Franken. 8.9 Milliarden Franken vergüteten die Krankenversicherer für Medikamente und 7.4 Milliarden für stationäre Spitalbehandlungen; insgesamt verursachten diese drei Bereiche die höchsten Kosten. Darauf folgen ambulante Spitalbehandlungen und die Kosten für Pflegeheime. Die Versicherten beteiligten sich mit insgesamt 5.3 Milliarden Franken an den Kosten (Franchise, Selbstbehalt sowie Beitrag am Spitalaufenthalt).

Weniger Reserven: Auf Anfang 2024 sind die Reserven der Krankenkassen über die ganze Branche gesehen von 8.5 auf 7.3 Milliarden Franken gesunken. Als wichtigsten Grund nennt der Bund die Tatsache, dass die Kosten 2023 stärker gestiegen sind, als zum Zeitpunkt der Prämieneingabe erwartet wurde.

Nächste Vorlage im November

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Vorschläge für Kostensenkungsmassnahmen sind etliche auf dem Tisch beziehungsweise bereits im politischen Prozess. So hat der Ständerat eine Motion aus den Reihen der SVP gutgeheissen. Sie verlangt eine Erhöhung der Mindestfranchise. Zudem ist derzeit das zweite Paket zur Kostendämpfung im Parlament. Darin enthalten sind Massnahmen wie etwa Mengenrabatte bei Medikamenten, die viel Umsatz generieren, sowie die Stärkung einer koordinierten Gesundheitsversorgung.

Bereits am 24. November kommt zudem die Vorlage über die einheitliche Finanzierung der ambulanten und stationären Gesundheitsleistungen vors Volk (abgekürzt Efas).

Heute werden stationäre Behandlungen von Kantonen und Krankenkassen bezahlt, während ambulante Behandlungen allein von den Kassen gedeckt werden. Mit der Vorlage soll ein Anreiz für die Verlagerung von stationären zu ambulanten Behandlungen geschaffen werden, was zu sinkenden Gesundheitskosten führen soll.

SRF 4 News, 26.09.2024, 14 Uhr ; 

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