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Was bedeutet ein russischer Gasstopp für die Schweiz?
Aus SRF 4 News aktuell vom 29.04.2022. Bild: Keystone
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Krieg in der Ukraine Ukraine-Krieg lässt Gaskosten für Schweizer Haushalte explodieren

  • Die Preise an den europäischen Gas- und Strommärkten sind mit dem Ukraine-Krieg weiter in die Höhe geschossen.
  • In der Folge müssen auch Schweizer Haushalte für das Heizen mit Gas tiefer in die Tasche greifen.

Die Schweiz bezieht fast die Hälfte ihres Gases aus Russland. Und Russland hat diese Woche verkündet, seine Gaslieferungen an Polen und Bulgarien zu stoppen. Beim Gas hatten die Turbulenzen an den Energiemärkten bereits Auswirkungen auf die Haushaltspreise. Beim Versorger Energie 360° etwa, der früheren Erdgas Zürich, stieg der Preis per 1. April innerhalb von sechs Monaten um 84 Prozent.

Die angespannte Lage an den Märkten werde sich auch in nächster Zeit in volatilen Preisen bemerkbar machen, sagte Unternehmenssprecher Michael Walser auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP.

Gaspreise werden monatlich angepasst

In der aktuellen Situation könnten die Gaspreise nicht mehr über mehrere Monate festgelegt werden. «Wir beurteilen die Lage laufend neu und passen die Gaspreise, wenn nötig, vorübergehend monatlich an.» Per 1. Mai gibt es aber zunächst keine weitere Erhöhung.

Schweizerische Gasindustrie bereitet sich auf härteren Winter vor

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Allzu beunruhigt ist Daniela Decurtins, Direktorin des Verbandes der schweizerischen Gasindustrie, wegen der russischen Lieferstopps nach Polen und Bulgarien nicht. Die Schweizer Gasbranche stelle sich schon seit längerem darauf ein, dass die Winterversorgung 2022/23 «eine Herausforderung» werden könnte, sagt sie gegenüber SRF. Ein Ausfall von russischem Gas wäre laut Decurtins für die Schweiz dennoch wohl nicht vollständig kompensierbar. Ein Vorteil der Schweiz sei, dass sie im europäischen Gesamtmarkt gut eingebunden sei. Spar-Apelle an die Bevölkerung schliesst Decurtins allerdings nicht aus.

Die Stromtarife für Haushalte werden in der Schweiz derweil lediglich einmal jährlich für den Jahreswechsel festgelegt. Bei der nächsten Tarifrunde im Herbst will Energieministerin Simonetta Sommaruga (SP) genau beobachten, wie stark die Strompreise für Private steigen und welche Massnahmen es allenfalls zumindest für Haushalte mit tiefen Einkommen und für gewisse KMU braucht.

Wegen der steigenden Energiepreise rief der Bundesrat bereits eine Arbeitsgruppe ins Leben, die prüfen soll, ob es Massnahmen zur Entlastung von Härtefällen braucht. Eine Deckelung der Preise durch den Bund komme aber nicht infrage, hiess es.

SRF4 News, 29.4.2022, 9:15 Uhr ; 

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