Dieses Mal passiert es in Stans. Mit Werkzeugen verschaffen sich Einbrecher Zutritt in vier Geschäftslokale beim Dorfplatz. Sie brechen Türen und Fenster auf. Senad Sakic, Chef Kriminalpolizei Nidwalden, erzählt: «Die Täter haben sich mit Gewalt Zutritt in die Räumlichkeiten verschafft. Dabei entstand ein Sachschaden am Gebäude in der Höhe von mehreren 10'000 Franken. Erbeutet haben die Täter Handys, Bargeld und Esswaren.»
Später hätten dieselben Täter auch noch versucht, auf einem Parkplatz Autos auszurauben. Für Sakic ein typisches Vorgehen: «Die Täter suchen oft den einfachsten Weg. Unverschlossene Autos, aber auch offene Balkontüren oder Fenster sind deshalb zu vermeiden.»
Täter gehen rein, wenn niemand da ist
Der Einbruch in Stans – kein Einzelfall. In den Jahren der Corona-Pandemie gingen die Zahlen zurück, da die Menschen mehr zu Hause waren. Jetzt steigen sie wieder. Die Täter scheuen in der Regel den direkten Kontakt mit Leuten und suchen sich Häuser oder Lokale, in denen niemand zu Hause ist.
Nimmt die Zahl der Einbrüche zu, steigt das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit. Das führt dazu, dass auch Sicherheitsfirmen eine höhere Nachfrage nach ihren Produkten verzeichnen. Das ergab eine Umfrage von SRF News bei mehreren Firmen. Gefragt sind insbesondere Überwachungskameras, Alarmanlagen und Tresore.
Die Einbrecher sollen den Tresor sehen. Dann wissen Sie: Hier sind die Wertsachen gut geschützt.
Die Firma Waldis Tresore im zürcherischen Rümlang ist der Marktführer in der Schweiz bei Tresoren. Inhaber Markus Wirth führt aus: «Gerade jetzt, in der dunklen Saison, wird viel eingebrochen. Wir spüren das Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit ganz konkret. Die Nachfrage nach Tresoren ist extrem gross.»
Dabei sei das Bild des versteckten Tresors hinter einem Bild oder im Schlafzimmer veraltet: «Die Einbrecher sollen den Tresor sehen. Dann wissen Sie: Hier sind die Wertsachen gut geschützt. Meistens verzichtet der Einbrecher dann darauf, die ganze Wohnung oder das ganze Haus zu durchsuchen.» So kann die reine Präsenz eines Tresors bereits Schäden vermeiden, erklärt Experte Markus Wirth.
Sicherheitsanbieter müssen mit Einbrechern mithalten
Es sei aber eine Tatsache, dass die Einbrecher und deren Instrumente immer besser würden, so Wirth: «Deshalb müssen auch die Tresore immer besser und sicherer werden.» Neben dem Panzer sei auch die Verankerung des Tresors ganz entscheidend.
Zurück in Stans, wo die Täter auch dank Hinweisen aus der Bevölkerung ermittelt werden konnten. Sakic: «Ein aufmerksamer Anwohner hat den Einbruch beobachtet und sich sofort bei der Polizei gemeldet. Er konnte die Täter sogar fotografieren.»
Sich selbst nicht in Gefahr bringen
Senad Sakic, Chef Kriminalpolizei Nidwalden, ist dankbar für die Hinweise. Etwas ist ihm aber ganz wichtig: «Wer ein Delikt beobachtet, darf sich nicht selbst in Gefahr bringen. Man sollte sich beispielsweise nicht dem Täter in den Weg stellen.» Richtig sei, sofort die Polizei über die Nummer 117 zu verständigen und sich im besten Fall das Signalement merken, die Kleider, die Fahrzeugmarke oder sogar das Kennzeichen.
In Stans haben die Anwohner gut reagiert und sich selbst nicht in Gefahr gebracht. Mittlerweile konnte der Fall gelöst werden und es sind nur noch letzte Spuren des Einbruchs zu sehen.