- Wie bereits im Jahr 2022 und 2023 wurden im letzten Jahr erneut mehr schwere Gewaltstraftaten registriert.
- Dies geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2024 des Bundes hervor.
- Massiv zugenommen haben weiter Vergewaltigungen und Fälle von Cyberkriminalität.
Insgesamt wurden schweizweit 2456 Fälle von schwerer Gewalt registriert – 399 mehr Straftaten als noch im Vorjahr. Dies entspricht einer Zunahme von fast 20 Prozent.
Der Bericht gilt als Gradmesser für die Sicherheitslage in der Schweiz. Verglichen mit dem Bevölkerungswachstum ist die Kriminalität 2024 überproportional stark gestiegen. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 563'633 Straftaten gemäss Strafgesetzbuch polizeilich registriert. Dies entspricht einem Anstieg von rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Schwere Gewaltdelikte nehmen weiter zu
Mit einem Total von 48'943 Gewaltstraftaten wurde 2024 im Vergleich zu 2023 eine Zunahme von 3.3 Prozent verzeichnet. Bei den schweren Gewaltstraftaten ist seit Beginn der Statistik im Jahr 2009 eine steigende Tendenz zu beobachten.
Ein hoher Zuwachs wurde bei bei der schweren Körperverletzung (+16.9 Prozent) und der Vergewaltigung (+29.4 Prozent) registriert.
Hälfte der Tötungsdelikte im häuslichen Bereich
Die vollendeten Tötungsdelikte jedoch haben im vergangenen Jahr um 15.1 Prozent abgenommen. Etwas mehr als die Hälfte (26) der insgesamt 45 vollendeten Tötungsdelikte geschahen im häuslichen Bereich. Bei den getöteten Personen in der (ehemaligen) Partnerschaft handelt es sich um 17 Frauen und zwei Männer.
In Familien- oder anderen Verwandtschaftsbeziehungen wurden eine Minderjährige, eine Frau und fünf Männer getötet.
Anstieg um mehr als ein Drittel bei der digitalen Kriminalität
Wie bereits in den Jahren zuvor ist die Zahl der digitalen Straftaten stark gewachsen, um mehr als ein Drittel. Dazu gehört zum Beispiel der Missbrauch von Online-Zahlungssystemen oder das sogenannte Phishing, also der Diebstahl von persönlichen Daten mit Hilfe von gefälschten Internetseiten.
Die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten zu Diskriminierung und Aufruf zu Hass steigt seit 2018 kontinuierlich an. Für das Jahr 2024 wurden 595 solcher Straftaten verzeichnet, was einer Zunahme von 48.4 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Davon beziehen sich 88.7 Prozent auf Rasse, Ethnie oder Religion, die restlichen 11.3 Prozent auf die sexuelle Orientierung.
In der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden nebst den Zahlen zum StGB auch die Zahlen zum Betäubungsmittelgesetz (BetmG) sowie Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) publiziert. Daraus ist zu entnehmen, dass die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten gegen das BetmG seit 2015 sinkt.