- Mit 522'558 Straftaten gemäss Strafgesetzbuch (StGB) wurden 2023 im Vergleich zum Vorjahr 14 Prozent mehr Straftaten polizeilich registriert.
- Laut Kriminalstatistik des Bundes ist die Zunahme insbesondere auf die Vermögensstraftaten zurückzuführen, die mit einem Plus von 17.6 Prozent bereits das zweite Jahr in Folge zugenommen haben.
- Auch schwere Gewalt- und Tötungsdelikte haben merklich zugenommen.
- Ein deutlicher Anstieg wurde zudem bei der digitalen Kriminalität verzeichnet – mit einem Plus von über 30 Prozent.
Wie bereits im Jahr 2022 wurden 2023 erneut mehr schwere Gewaltstraftaten (+5.9 Prozent) registriert. Bei den beschuldigten Personen gab es einen Anstieg um 4.3 Prozent.
Während die Widerhandlungen gegen das Strafgesetzbuch im Jahr 2023 gestiegen sind, sank laut der Kriminalstatistik dagegen die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) um 1.5 Prozent auf 54'458 Straftaten. Bei Verstössen gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz (AIG) wurde hingegen ein Anstieg von 21.5 Prozent verzeichnet (Total: 43'180 Straftaten).
Grosser Anstieg bei Diebstahl und Betrug
Bei fast 70 Prozent der Straftaten gegen das StGB handelt es sich um Vermögensdelikte (354'967), wovon mehr als die Hälfte auf Diebstahl entfällt. Gegenüber dem Vorjahr wurden 17.5 Prozent mehr Fahrzeuge gestohlen. Auch Diebstähle ab oder aus einem Fahrzeug haben stark zugenommen.
Weiter wurde mit knapp 30'000 Straftaten beim Betrug der höchste Wert seit 15 Jahren polizeilich registriert. Vier von fünf Betrugsstraftaten wurden digital begangen. Die digitale Kriminalität stieg im Vergleich mit dem Vorjahr um fast ein Drittel an.
Der Grossteil der Fälle ist auf Cyber-Wirtschaftskriminalität zurückzuführen. Deutliche Zunahmen gab es weiter auch bei Fällen von Phishing, Missbrauch von Online-Zahlungssystemen und von bezahlten, aber nicht gelieferten Waren von Kleinanzeigeplattformen.
Erneut mehr schwere Gewalt- und Tötungsdelikte
Das Total der Gewaltstraftaten (47'381) ist im Jahr 2023 mit 1.5 Prozent ebenfalls angestiegen. Die Zahl der Gewaltstraftaten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner bleibt aber mit 5.4 auf ähnlichem Niveau wie in den vergangenen fünf Jahren.
Bei den insgesamt 2057 registrierten schweren Gewaltstraftaten (+5.9 Prozent) handelt es sich laut Angaben des Bundes um den höchsten Wert seit der Einführung der Statistik im Jahr 2009. Die Zahl vollendeter Tötungsdelikte hat um 26.2 Prozent zugenommen – total wurden 53 Tötungsdelikte registriert, elf mehr als im Vorjahr. Der liegt über dem Mittelwert seit 2009 (48 Tötungsdelikte).
Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl versuchter Tötungsdelikte sowie schwere Körperverletzung. Hingegen haben im Vergleich zum Vorjahr Vergewaltigung leicht und schwerer Raub um ein Viertel abgenommen.
Zahlen bei häuslicher Gewalt bleiben ähnlich
Die Straftaten im häuslichen Bereich sind mit einem Total von 19'918 Straftaten auf einem ähnlichen Niveau wie bereits in den vergangenen vier Jahren. Von allen vollendeten Tötungsdelikten wurden etwas weniger als die Hälfte im häuslichen Bereich verübt. Dieser Anteil ist niedriger als in den vergangenen fünf Jahren.
Bei den getöteten Personen in der (ehemaligen) Partnerschaft handelt es sich um 14 Frauen und 2 Männer. Innerhalb einer Familien- oder anderen Verwandtschaftsbeziehung wurden 4 Mädchen sowie 5 erwachsene Personen (2 Frauen und 3 Männer) getötet.