- Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) hat die 391. von 782 Antennen umgeschaltet. Diese Antenne steht in St. Gallen.
- Die Hälfte der Antennen für das Blaulichtfunknetz Polycom ist damit auf das neue System umgestellt.
- Die Umschaltung der Antenne in St. Gallen erfolgte ferngesteuert von der Zentrale in Bern aus, wie das Babs mitteilte.
- Bundesrätin Viola Amherd war bei der Umschaltung dabei.
Das Polycom-Funksystem gewährleistet sowohl eine landesweite Kompatibilität als auch ein hohes Mass an Vertraulichkeit beim Informationsaustausch. Seit mehreren Jahren ist klar: Dieses schweizweite Kommunikationsnetz für Blaulichtorganisationen und Behörden soll erneuert werden. Doch bei dem Projekt kam es immer wieder zu Verzögerungen.
Anwesend bei der Umstellung waren Viola Amherd, die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), sowie eine Delegation aus St. Gallen. Die Umstellung auf das neue System ist in den Kantonen Aargau, Bern, Uri, Tessin, Neuenburg, Waadt, Thurgau und Solothurn bereits erfolgt.
Projektabschluss Ende 2025
Die Polycom-Infrastruktur soll bis Ende 2025 erneuert sein. Initiiert wurde das Projekt 2016. Seither gab es verschiedene Probleme und Verzögerungen. So wurden etwa die hohen Sicherheitsanforderungen unterschätzt.
Die Lieferfirma Atos musste nachbessern und bisher fehlende Funktionen ergänzen. Noch im Oktober 2022 ging das Babs davon aus, die Erneuerung bis Ende 2024 abgeschlossen zu haben.
Die Erneuerung des flächendeckenden Funksicherheitsnetzes Polycom ist ein Werterhaltungsprojekt. Es wurde von Bund und Kantonen zwischen 2001 und 2015 aufgebaut. Die Werterhaltung stellt seinen Betrieb bis mindestens 2035 sicher. Mit der neuen Systemlösung stehen den Blaulichtorganisationen mehr Kommunikationsressourcen zur Verfügung, um die Zunahme kantonsübergreifender Einsätze abzudecken.
Etwa 60'000 Nutzerinnen und Nutzer sind an das Netz angeschlossen. Es wird täglich intensiv gebraucht und ermöglicht den Funkkontakt zwischen Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit, Polizei, Feuerwehr, Sanität, Zivilschutz, Nationalstrassenunterhalt, Betreibern kritischer Infrastrukturen und Armee im Hilfseinsatz.