Kritik an Rabattschlacht - Petition will Black Friday in der Schweiz stoppen
Tiefe Preise bedeuteten auch tiefe Löhne, sagt Solidar Suisse. Der Detailhandelsverband Retail Suisse zeigt sich zwar gesprächsbereit, aber nicht sonderlich beeindruckt.
Rund 20’000 Menschen in der Schweiz haben die Petition «Stop Black Friday» unterschrieben. Hinter der Petition steckt die Organisation Solidar Suisse, die sich für bessere Arbeitsbedingungen weltweit einsetzt.
Fabienne Widmer von Solidar Suisse kritisiert weiter: «Viele Waren sind zu einem so tiefen Preis erhältlich, dass man nicht zweimal überlegt, etwas Neues zu kaufen, anstatt das Alte reparieren zu lassen.»
Wegwerfgesellschaft statt Kreislaufwirtschaft also
Adressat der Petition ist der Detailhandelsverband Swiss Retail Federation, dem viele mittelgrosse Händlerinnen wie Ochsner Sport, Manor oder C&A angehören, nicht aber die grossen Händler wie Coop oder Migros.
Laut Verbandspräsidentin Christa Markwalder zeigen Umfragen, dass die Meisten auch an einem Black Friday vor allem Dinge kaufen, die sie ohnehin gekauft hätten. «Dass die Leute in einen Konsumrausch verfallen und lauter unnütze Dinge kaufen, können wir nicht feststellen – zumindest nicht in der Schweiz», so Markwalder weiter.
Auch Unia fordert zum Black Friday bessere Arbeitsbedingungen
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Lange Arbeitstage ohne absehbaren Arbeitsschluss und unbezahlte Überstunden drohten den Beschäftigen am Black Friday, schreibt die Unia. Dies würde die Gesundheit der Arbeitnehmenden stark belasten und führe zu massivem Stress sowie körperlicher Erschöpfung.
Die Gewerkschaft fordert daher Gesamtarbeitsverträge mit mehr Schutz. Die Unia verlangt eine Erfassung und Bezahlung aller Arbeitsstunden, die Einhaltung der Ruhezeiten sowie eine Begrenzung des Arbeitstages auf zehn Stunden. Zudem solle komplett auf Arbeit auf Abruf verzichtet werden.
Manche wollen gar nicht erst an Rabatte gewöhnen
Doch auch innerhalb des Detailhandels sei der Black Friday umstritten, gibt Markwalder zu. Einige Mitglieder ihres Verbandes beteiligen sich nicht am Spiel der Sonderangebote und Sparpreise.
Wer sich einmal an Rabatte gewöhnt hat, ist kaum noch bereit, den vollen Preis zu bezahlen. Ein voller Preis deckt aber auch die Umweltkosten ab und ermöglicht faire Löhne.
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