- Der Schweizerische Städteverband will, dass Tempo 30 in Städten zur Norm wird.
- So liesse sich der gefühlte Verkehrslärm halbieren.
- Eine Reduktion von Tempo 50 auf Tempo 30 bewirke drei Dezibel weniger Schallpegel, heisst es in einem neuen Positionspapier.
- Dies, weil der Verkehr so flüssiger werde und lärmintensive Beschleunigungen seltener würden.
Gerade mit zunehmender innerer Verdichtung verstärke sich die Lärmproblematik, argumentierte der Städteverband weiter. Dazu kämen veränderte Lebensstile und eine neue Zusammensetzung der Bevölkerung.
Erfahrungen zeigten, dass eine neue Durchmischung und Nutzungsintensivierung von öffentlichen Räumen besser akzeptiert würden, wenn der Lärm nicht zunehme.
«Eine wirkungsvolle Massnahme»
Mit Verweis auf eine Studie des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) rechnet der Städteverband zudem mit Kosten in der Höhe von 2.3 Milliarden Franken jährlich, die auf den Strassenlärm zurückzuführen seien. Dies, weil der Wert von exponierten Liegenschaften sinke und die gesundheitlichen Folgen der Lärmbelastung ins Geld gingen.
Tempo 30 sei «eine wirkungsvolle, kostengünstige und einfach umsetzbare Massnahme». Es entspreche zudem dem Verursacherprinzip und lasse sich gut mit dem öffentlichen Verkehr vereinbaren.
Tempo 30 soll zur Norm werden
Bisher anerkennt das Bundesgericht laut Städteverband lediglich einzelfall- respektive strassenabschnittsbezogene Anordnungen von Tempo 30 auf Hauptstrassen.
Ab 2023 soll Tempo 30 auf «nicht verkehrsorientierten» Strassen ohne Gutachten eingeführt werden können. Nun müsse die Verkehrsregelnverordnung angepasst werden, so der Städteverband.