Seit Montag sind die Coiffeurgeschäfte wieder offen. Und einige verlangen für die Einhaltung der Schutzmassnahmen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) einen Aufpreis.
Für Mundschutz, Desinfektionsmittel und Einwegplastikschürze kassieren sie zwischen 1 bis 5 Franken. Das löst bei der Kundschaft teilweise Unverständnis aus. Sie verstehe das nicht, sagt eine Hörerin des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso»: «Es gibt einige, die wegen der Coronakrise kein Geld mehr verdienen und sparen müssen. Ich finde das nicht richtig.» Eine Maske koste ja nicht mehr als einen Franken.
Keine offizielle Empfehlung des Coiffeurverbandes
Brigitte Hodel, Vizepräsidentin von Coiffeur Suisse, dem Verband der Schweizer Coiffeurgeschäfte, rechtfertigt den Zuschlag. Jeder Coiffeur mache seine eigene Kalkulation. Der Verband habe zwar ein Schutzkonzept erarbeitet, bezüglich Zuschlags oder Aufpreis aber keine Empfehlung kommuniziert.
Ein kleiner Aufpreis sei jedoch gerechtfertigt. Schliesslich hätten die Geschäfte neben dem Schutzmaterial auch noch zusätzlichen Arbeitsaufwand. Nach jedem Kunden müsse man den Arbeitsplatz, den Stuhl, sowie sämtliches Werkzeug reinigen und desinfizieren, sagt Brigitte Hodel, welche selbst ein Coiffeurgeschäft in Kaufdorf BE betreibt.
Pro Kunde habe sie rund zehn Minuten mehr Arbeitsaufwand, pro Tag habe sie demnach geschätzte 1,5 Stunden weniger Zeit für ihre Kundschaft. Brigitte Hodel selbst verlangt drei Franken. «Wenn die Kunden ihre Masken selbst mitbringen, so kostet es bloss zwei Franken», sagt die Coiffeuse. Ihre Kunden hätten dafür Verständnis.
Der Corona-Zuschlag sei ein zusätzlicher Betrag in einer besonderen Situation. «Sollte sich alles wieder einmal normalisieren, so werden wir diesen Zuschlag sicher wieder aufheben», sagt Brigitte Hodel von Coiffeur Suisse.