- Der Schweizer Bauernverband betont an seiner Jahresmedienkonferenz die wirtschaftliche Leistung der Landwirtschaft.
- Die Bauern trügen mehr zum Wohlstand bei als dies im Bruttoinlandprodukt erfasst würde.
- In ländlichen Gebieten unterstützten sie das lokale Gewerbe und sicherten viele Arbeitsplätze.
Die Wirtschaft sehe die Landwirtschaft gerne als unbedeutende Nebensache, sagte Francis Egger, Wirtschaftsverantwortlicher des Bauernverbandes an der Jahresmedienkonferenz in Hergiswil bei Willisau (LU). Dies, weil sie laut Statistik nur 0,6 Prozent zum Bruttoinlandprodukt beitrage.
«Es gibt nichts schönzureden», so Egger, mit der Landwirtschaft lasse sich nicht das grosse Geld verdienen. Das BIP sei jedoch ungeeignet, die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft zu messen.
Bauernpräsident Markus Ritter meinte, dass die Schweizer vergleichsweise sehr wenig Geld für ihre Lebensmittel ausgeben müssen. «Wir haben günstige Lebensmittel in hoher Qualität und darauf sind wir stolz», so Ritter.
«Wichtig für ländliche Gebiete»
Viele ländliche Gebiete seien wirtschaftlich stark abhängig von der Landwirtschaft, so der Bauernverband. Die Bauernfamilien gäben jährlich rund 6,3 Milliarden Franken aus, die fast eins zu eins im lokalen Gewerbe landeten.
Auf der anderen Seite produziere die Landwirtschaft jährlich Lebensmittelrohstoffe und Lebensmittel im Wert von rund 10 Milliarden Franken.
Die Landwirtschaft erzeuge nicht nur Lebensmittel, sondern erbringe auch gemeinwirtschaftliche Leistungen, schreibt der SBV und nennt Landschaftspflege, Förderung der Biodiversität oder die Belebung des ländlichen Raums als Beispiele.
«Ohne Landwirtschaft wäre die Schweiz ein grosses Waldgebiet», liess sich der Freiburger FDP-Nationalrat und SBV-Direktor Jacques Bourgeois zitieren.
Zudem sichere die Branche mit rund 300'000 Stellen zudem acht Prozent aller Arbeitsplätze in der Schweiz. Bauernverbandspräsident Markus Ritter betonte, «in 126 Gemeinden der Schweiz hängen mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze mit der Landwirtschaft zusammen». Es gehe aber auch um Leistungen, die am Markt keinen Preis, aber sehr wohl einen Wert hätten. «Die Landwirtschaft ist mehr wert, als es auf den ersten Blick scheint.»