- Die Hochwasserlage bleibt trotz Beruhigung an vielen Orten prekär, insbesondere am Bielersee und an der Aare zwischen Bielersee und Emme.
- Überschwemmungsgefahr besteht aktuell insbesondere noch am Südufer des Neuenburgersees.
- Der Bahnverkehr Frutigen-Visp ist bis Samstag unterbrochen.
- Wegen des Dauerregens im Wallis wurden am Donnerstag beide Röhren des Lötschberg-Basistunnels gesperrt.
Am Neuenburgersee besteht weiterhin Überschwemmungsgefahr. Der Pegelstand stieg bis Freitag weiter an und erreichte 430.36 Meter. Das ist ein Anstieg von über einem Meter seit dem vergangenen Samstag. Mit dem trockenen Wetter ist jedoch eine Stabilisierung in Sicht. Am Waadtländer Ufer bleibe die Lage angespannt, hiess es beim kantonalen Führungsstab. Überschwemmungen seien in der Nacht von Freitag auf Samstag oder ab Samstagmorgen nicht ausgeschlossen.
Der Pegel des Bielersees ist am Donnerstag leicht gesunken. Um 15.40 Uhr erreichte der Pegel die Hochwassergrenze von 430.35 Meter über Meer. Weiterhin herrscht aber am Bielersee die zweithöchste Gefahrenstufe. Gemäss dem Naturgefahrenportal des Bundes besteht am Bielersee «Grosse Gefahr».
Auf hohem Niveau stabil blieben auch die Werte am Thunersee und entlang der Aare . Überflutete Uferwege waren weiterhin gesperrt. In der Stadt Bern sollen die Hochwasserschutzmassnahmen, darunter Beaver-Schläuche, übers Wochenende bestehen bleiben.
Der Pegelstand des Rheins in Basel ging derweil leicht zurück. Eine Teilsperrung der Schifffahrt dürfte aber mindestens bis am Freitagabend andauern.
Der Pegel des Sarnersees im Kanton Obwalden ist wieder so weit gesunken, dass die Zentralbahn (ZB) wieder ohne Einschränkungen verkehren kann. Auch im überschwemmten Quartier Sachsler Ried in der Nähe von Giswil entspannte sich die Lage.
Banhverkehr im Wallis gestört
Der Bahnverkehr auf der Strecke Spiez BE – Visp VS ist seit Freitagmorgen zwischen Frutigen und Visp wegen Unwetterschäden unterbrochen. Die Störung wird laut SBB bis am Samstagmorgen fortbestehen. Betroffen waren die Linien Eurocity (EC), Intercity 6 (IC6) und Intercity 8 (IC8), wie die SBB mitteilt. Demnach muss mit Verspätungen, Ausfällen und Umleitungen gerechnet werden. Die Einschränkung sollte laut SBB voraussichtlich am Samstagmorgen um 5:00 Uhr behoben sein.
Wegen des Dauerregens im Wallis hatte die BLS am Donnerstagmorgen beide Röhren des Lötschberg-Basistunnels gesperrt. Wasser und Schlamm war zwischen Ferden VS und St. German VS in den Tunnel eingedrungen. Bis Samstag werden die Züge über die Lötschberg-Bergstrecke umgeleitet. Anschliessend wird der Verkehr im Basistunnel zumindest wieder teilweise aufgenommen. Die BLS empfiehlt, vor Antritt einer Reise den Online-Fahrplan zu konsultieren.
Gefahr von Erdrutschen
Weil die Böden mit Wasser gesättigt sind, warnten die Behörden vielerorts auch vor einer Gefahr von Schlammlawinen, Erdrutschen und Steinschlägen. Eine solche Gefahr bestand in der Region Champéry im Unterwallis, verbunden mit der Gefahr eines Wasseranstiegs am Bergbach Vièze.
Im Weiler Scombras in Bonaduz im Kanton Graubünden war am Mittwoch eine Schlammlawine auf ein Haus niedergegangen. Die Feuerwehr rettete einen in der Liegenschaft blockierten Mann. Er und seine Frau mussten ins Spital gebracht werden. Die Strasse nach Scombras wurde gesperrt, der Weiler war von der Aussenwelt abgeschnitten.
Ein markantes Hoch sorgt laut SRF Meteo aufs Wochenende für mehrere trockene Tage. Die Hochwasserlage entspannt sich allmählich, in den Bergen wartet die Sonne.