Seit Anfang 2019 gab es in der Schweiz laut Bundesamt für Gesundheit knapp 100 neue Masernfälle. Im gleichen Zeitraum des letzten Jahres waren es lediglich 15. Und auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt Alarm – sowohl 2017 als auch 2018 sind die Fallzahlen weiter gestiegen.
Tourist kommt mit Masern nach Hause
Wenn es um die Verbreitung von hochansteckenden Krankheiten wie Masern geht, kann Reisen eine wichtige Rolle spielen. Esther Künzli, Oberärztin des Schweizerischen Tropeninstituts, sagt: «Man weiss, dass Masern immer wieder mal importiert oder exportiert werden.»
In den Jahren 2001/2002 kam es zu einem Masernausbruch in Venezuela und Kolumbien. Heute weiss man, dass der erste Masernfall ein Reisender war. Er steckte sich in Europa mit dem Virus an und kehrte krank nach Venezuela zurück. Das führte dann zu weiteren Ansteckungen.
Reisende sollten geimpft sein
Die WHO will die Masern bis 2020 ausrotten. Doch in Europa verzeichnete man 2018 rund 82'600 Masernfälle – zwei Drittel davon alleine in der Ukraine.
Weltweit wurden der WHO bis jetzt eine Viertelmillion Neuansteckungen für das Jahr 2018 gemeldet – deutlich mehr als für das Jahr 2017. Noch immer sterben pro Tag rund 245 Personen am hochansteckenden Virus. Von einer Ausrottung ist man weit entfernt.
Laut BAG liegt die Masern-Sterblichkeit in Industrieländern bei 1 bis 3 pro 10'000 Erkrankten. Anders in Entwicklungsländern – dort beträgt sie oft 300-500 pro 10'000 Erkrankte oder mehr.
Wer reist, sollte geimpft sein, empfiehlt die Ärztin. Auch unter den jüngsten Masernfällen in der Schweiz seien eingeschleppte Erreger.