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Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr geht ins Geld
Aus HeuteMorgen vom 06.07.2020. Bild: Keystone
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Maskenpflicht im ÖV Schutzmasken strapazieren Geldbeutel zusätzlich

Jetzt ist Maske Pflicht. Doch für Menschen mit einem knappen Budget kann das zur finanziellen Belastung werden.

Schutzmaske auf: Das gilt nun im Zug, Bus, Tram, auf Schiffen und in Bergbahnen. Wer auf den öffentlichen Verkehr angewiesen ist, muss solche Masken besorgen. Es gibt sie bei den Grossverteilern im Schnitt zu 60 bis 70 Rappen pro Stück. Leute, die knapp bei Kasse sind, könnten diese Zusatzausgaben in Schwierigkeiten bringen, warnt unter anderem das Hilfswerk Caritas.

Ausgaben von 120 Franken zusätzlich

Das Rechenbeispiel geht so: Eine vierköpfige Familie, zwei Erwachsene mit zwei Kindern über zwölf Jahren, alle müssen unter der Woche täglich den öffentlichen Verkehr nehmen. Rechnet man mit 70 Rappen pro Maske, gibt das etwa 120 Franken in einem Monat – ohne Ausflüge an den Wochenenden.

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So trägt man eine Maske richtig
Aus SRF News vom 05.07.2020.
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Für Menschen mit knappem Budget sei dies viel Geld, sagt Caritas-Mediensprecher Stefan Gribi. In der Sozialhilfe rechne man für Gesundheitsvorsorge mit Ausgaben von nur 40 Franken pro Monat. «Dieser Betrag wird schon deutlich mit den Masken überschritten und muss infolgedessen irgendwo sonst eingespart werden – sei es beim Essen, sei es bei der Bekleidung», sagt Gribi und ergänzt: «Das sind wirklich Fragen, die ins Gewicht fallen.»

Dieser Betrag wird mit den Masken deutlich überschritten und muss infolgedessen irgendwo sonst eingespart werden – sei es beim Essen, sei es bei der Bekleidung.
Autor: Stefan Gribi Caritas-Mediensprecher

Die Caritas selber gibt in ihren speziellen Läden deshalb ab heute Masken gratis ab. Allerdings, so Gribi, erreiche man damit längst nicht alle Armutsbetroffenen. Darum sagt er: «Ich glaube, es ist wirklich an der öffentlichen Hand, hier gemeinsam eine unkomplizierte, unbürokratische Lösung zu finden.»

Westschweizer Kantone reagieren

Die Empfehlung der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (Skos) geht in diese Richtung. Sie gibt Richtlinien für Kantone und Gemeinden heraus. Die Ausgaben für die Masken solle die Sozialhilfe zusätzlich übernehmen, empfiehlt die Sozialhilfekonferenz. Bei der Skos vermutet man, dass die meisten Kantone und Gemeinden dieser Empfehlung nachkommen.

Ich glaube, es ist wirklich an der öffentlichen Hand, hier gemeinsam eine unkomplizierte, unbürokratische Lösung zu finden.

Vereinzelte Westschweizer Kantone haben bereits reagiert. Der Kanton Jura will all jenen Gratis-Masken abgeben, die Anspruch auf verbilligte Krankenkassenprämien haben. Und der Kanton Genf verkauft selber verbilligte Masken für 50 Rappen das Stück und verteilt via Hilfsorganisationen Gratis-Masken an Bedürftige.

Heute Morgen 06.07.2020, 06:00 Uhr

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