Auf dichtbefahrenen Autobahnen ist der Pneuabrieb besonders gross. Wenn es regnet, dann fliessen die Mikrogummi-Partikel mit dem Wasser von der Strasse ab. Trüb und schwarz, so sieht das Abwasser aus, das von der A1 nördlich des Gubrist-Tunnel abfliesst.
Die Gewässerschutzvorschriften des Bundes verlangen allerdings, dass diese Abwasser nicht unbehandelt in den Boden oder in ein Gewässer fliessen dürfen. Darum kommen an Autobahnen sogenannte Strassenabwasser-Behandlungsanlagen, kurz SABA, zum Einsatz.
Christian Krismer, Leiter Region Süd, beim Tiefbauamt erklärt, wie jene auf dem Nordring bei Zürich funktioniert: «Sämtliches Wasser wird hier in diesen Ölabscheider geleitet. Da hat es Pneuabrieb dabei, Scheibenwischerwasser, Bremsstaub – das ist Schmutz von gesamthaft 18 Hektaren Fläche, die hier auf den Ölabscheider kommen.»
125’000 Fahrzeuge passieren täglich den Autobahnabschnitt vom Gubrist-Tunnel bis zum höchsten Punkt des Nordrings bei Seebach. Eine SABA wie diese hier vermag das Abwasser von rund vier Kilometern Autobahn zu reinigen. 133 Anlagen gibt es mittlerweile landesweit. Bei einem Nationalstrassennetz von über 1800 Kilometern ist das noch lange nicht flächendeckend. Aber es kommen laufend neue Anlagen dazu.
Denn, so erklärt Stefan Hauser, Mediensprecher des Bundesamtes für Strassen ASTRA: «Das ist ein gesetzlicher Auftrag, den das ASTRA erfüllen muss. Wir prüfen bei jedem Ausbau der Nationalstrasse oder bei einem Unterhaltprojekt, wo eine SABA realisiert werden kann.»
Christian Krismer erklärt den Weg des belasteten Wassers: «Vom Ölabscheider läuft das Wasser über Pumpen in einen Kanal. Von dort aus läuft es auf die SABA. Das ist ein Kiesfilter, der ein Meter dick ist. An der Oberfläche wird der Schmutz zurückbehalten und das Wasser sickert durch.»
Und dieses fliesst dann gereinigt und klar zurück in den Bach – «so wie normales Regenwasser, sauber und ohne Schwermetalle», sagt Christian Krismer.
Tagesschau, 19:30 Uhr