«Es ist ein trauriger Tag für die betroffenen Gemeinden, die Kantone Graubünden und Tessin und die ganze Schweiz», sagte Bundesrat Ignazio Cassis zu Beginn der Medienkonferenz. Der Bundesrat brachte seine Solidarität zum Ausdruck.
Eine Person tot geborgen – die Suche läuft weiter
«Die letzten Stunden waren schwierig», so Einsatzleiter William Kloter. Er informierte zur Suche nach den Vermissten. «Ich muss Ihnen mitteilen, dass wir vor Kurzem eine Leiche gefunden haben. Die Angehörigen sind über uns informiert worden und werden nun betreut.»
Von den anderen beiden Personen habe man keine neuen Nachrichten. «Es ist klar, dass nach all der Zeit, die vergangen ist, die Aussicht, sie lebend zu finden, gering ist.» Die Suche laufe auf Hochtouren weiter, die Bergrettung arbeite mit all ihren Kräften, Hunde und alle verfügbaren Technologien seien im Einsatz. Man habe versucht zu beurteilen, wo die Vermissten sein könnten, entsprechend sei der Suchrayon ausgerichtet worden.
Laut Einsatzleiter Kloter sind 200 Personen bei den Bergungs- und Aufräumarbeiten im betroffenen Gebiet im Einsatz. Das Einsatzgebiet umfasst rund 20 Kilometer.
Die Frau, welche am Samstagmorgen gerettet werden konnte, habe nun die Intensivstation verlassen können. Das sagte Kloter im Anschluss an die Pressekonferenz, bei der Begehung des betroffenen Gebiets, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone.
Solidarität aus dem Tessin und Graubünden
Auch der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta solidarisierte sich mit der betroffenen Bevölkerung. Die Natur könne sehr schön sein, aber auch sehr schmerzhaft, wie man habe erleben können.
Der Bündner Regierungspräsident Jon Domenic Parolini sicherte den vom Unwetter betroffenen Gemeinden im Misox GR die Zusammenarbeit zu. «Die Situation vor Ort stimmt mich traurig und mein Mitgefühl gilt den Betroffenen», sagte Parolini. Er hoffe, dass die vermissten Personen baldmöglichst gefunden werden können.
Ausfall der A13: Lösungsfindung läuft
Auch die gesperrte A13 und mögliche Massnahmen gegen ein Verkehrschaos kamen zur Sprache. Zum einen soll die Kantonsstrasse vor allem für den regionalen und lokalen Verkehr im Misox genutzt werden. «Wenn am Schluss auch der internationale Verkehr über die Kantonsstrasse läuft, dann ist der Kollaps mehrmals programmiert», sagte der Bündner Regierungspräsident Parolini.
Die A13 sei nur offen für Anwohnerinnen und Anwohner, die etwa zu Arbeit fahren müssten, nicht aber für Dritte.
Bundesrat Ignazio Cassis erklärte, dass das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) am Montag das Notwendige tun werde, um die Verkehrsprobleme zu lösen. Er habe sich bereits am Sonntag mit Bundesrat Albert Rösti ausgetauscht. Das Aussendepartement werde die Nachbarländer in adäquater Weise über die Weisungen des Uvek informieren, sagte Cassis. Es werde sich zeigen, was möglich ist.