- Apotheken sollen ab Donnerstag gewisse Medikamente nur noch in Teilmengen abgeben.
- Betroffen seien Arzneimittel, bei denen grosser Mangel herrsche, teilt das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung mit.
Vor allem Antibiotika sind Mangelware. Der Bund hat deswegen schon die Pflichtlager freigegeben. Nun geht er einen weiteren Schritt: So sollen Ärzte und Apothekerinnen auch nur Teile von Packungen abgeben können, also zum Beispiel einzelne Tabletten. Das sei die erste Massnahme, die auch die Patienten und Patientinnen spüren, sagt der Bund.
Man erhoffe sich davon durchaus etwas: «Die für eine Therapie verschriebene Anzahl Antibiotika stimmt in bis zu 50 Prozent der Fälle nicht mit den Packungsgrössen überein. Insbesondere in einer Mangelsituation, in der nicht alle Packungsgrössen verfügbar sind.»
Mit der Massnahme könnten die verfügbaren Medikamente auf eine grössere Anzahl Patientinnen und Patienten ausgedehnt werden, hiess es weiter. Der Entscheid über die Dauer einer Therapie liege weiterhin bei den medizinischen Fachpersonen.
Einsparpotenzial noch unklar
Die Patientinnen und Patienten erhielten aber nach wie vor die für eine erfolgreiche Therapie notwendige Menge. Die Massnahme werde so lange aufrechterhalten, bis sich die Versorgungssituation stabilisiert habe. Wie viele Packungen, also Medikamente, aber genau gespart werden können, sei nicht erhoben worden.
Erarbeitet hat diese Massnahme die «Taskforce Engpass Medikamente». Mitglied dort ist Enea Martinelli. Er ist Spitalapotheker und im Vorstand des Apothekerverbandes Pharmasuisse: «Das hilft die Situation etwas zu entspannen. Es dreht die Welt aber nicht wirklich: Es ist eine kurzfristige Massnahme, die kurzfristig etwas Entlastung bringt.»
Die Taskforce des Bundes arbeitet denn auch weiter: Sie konzentriere sich weiterhin auf Massnahmen, die rasch umzusetzen und sofort wirksam seien.