575 HIV-Diagnosen gab es im vergangenen Jahr in der Schweiz – das ist ein Rückgang von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Frauenanteil betrug 26,9 Prozent. Zwar liegt die Zahl der Diagnosen deutlich über dem angestrebten Ziel, doch die Zahl der HIV-Diagnosen sinkt stetig.
Obwohl die Schwulen nur 3 Prozent der sexuell aktiven Männer ausmachen, betrug ihr Anteil an den HIV-Diagnosen 2013 rund 39 Prozent.
Viele Ansteckungen in Genf
Bei den HIV-Infektionen gibt es ausserdem grosse regionale Unterschiede: Während im Kanton Genf auf 100'000 Einwohner 15,5 Fälle kommen, sind es in den Ostschweizer Kantonen lediglich 3,5 Fälle. Der landesweite Durchschnitt liegt laut Bundesamt für Gesundheit bei 7,4 Fällen.
Kampf gegen Ausgrenzung
HIV-Infizierte werden immer noch ausgegrenzt. Die Organisatoren der Welt-Aids-Konferenz vom 20. Juli in Australien haben darum eine Online-Petition, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen gestartet mit dem Titel: «Niemanden zurücklassen».
In mehr als 80 Ländern werden Menschen noch wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt. Gesetze hetzen zu Gewalt gegen Minderheiten auf und behindern Programme zur Vermeidung von HIV-Ansteckungen. Die Unterzeichner fordern ein Ende solcher Gesetze. Zur Konferenz in Melbourne werden mehr als 14'000 Forscher, Experten und Aktivisten erwartet.
Trendwende bis 2015 angepeilt
2015 ist ein Meilenstein in der Aids-Bekämpfung. Laut Millennium-Ziel soll die weltweite Ausbreitung von HIV/Aids bis dahin gestoppt und eine Trendwende eingeläutet sein. HIV-Ansteckungen durch Sexualkontakte und durch Mehrfachnutzung von Rauschgiftspritzen sollen – bezogen auf das Jahr 1990 – bis 2015 halbiert werden.
Die Ansteckung von Kindern soll ganz ausgemerzt sein, und 15 Millionen Menschen mit HIV sollen Zugang zu lebensrettenden antiretroviralen Medikamenten bekommen.
Die Suche nach einem Impfstoff
Noch immer hat die Pharmaindustrie keinen Impfstoff gegen HIV gefunden. Susan Zolla-Pazner von der New York University School of Medicine beschreibt in «Science», Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen, wie schwierig die Suche nach einem solchen Mittel ist. Ein baldiger Durchbruch scheint nicht in Sicht.