Der grosse Stau ist ausgeblieben bis jetzt, der Verkehr rollt. Trotzdem schlängeln sich die Autos und Reisecars dicht an dicht die Schöllenenschlucht hoch. «Die Strasse über den Gotthardpass ist aktuell sehr stark frequentiert», sagt Gusti Planzer von der Kantonspolizei Uri.
Patrouillen entlang der A2
Er und seine Kolleginnen und Kollegen haben viel zu tun, seit sich am Sonntagnachmittag im Gotthard-Strassentunnel Betonteile gelöst haben und die Durchfahrt in beide Richtungen gesperrt ist. Reisende ins Tessin werden seither über die San-Bernardino-Route und eben über die Gotthard-Passstrasse umgeleitet.
Sie seien regelmässig auf Patrouille auf den Kantonsstrassen entlang der A2, so Planzer. «Dann besetzen wir neuralgische Standorte wie den Kreisel in Göschenen oder die Ausfahrten in Erstfeld und Wassen. In erster Linie geht es um die Beobachtung des Verkehrsflusses. Wenn nötig, würden die Patrouillen aber auch eingreifen.»
«Ferienverkehr ist vorbei»
Nachdem die Schöllenenschlucht bezwungen ist, führt die Gotthard-Passstrasse an Andermatt vorbei. Die nächsten Tage ist auch die Bevölkerung dort mit mehr Verkehr konfrontiert. Bis jetzt habe sich das aber noch in Grenzen gehalten, sagt der Gemeindepräsident Peter Baumann auf Anfrage.
«Im Moment versinkt Andermatt nicht im Verkehr», so Baumann. Von der langen Kolonne über die Passtrasse – die am Andermatter Dorfkern vorbeiführt, bekomme man im Dorf nicht viel mit. Er selbst habe in der Zeitung davon gelesen. «Unser gutes Glück ist, dass der grosse Ferienverkehr vorbei ist.»
In Austausch mit Astra
Momentan kämen die Andermatterinnen und Andermatter noch gut aus dem Dorf und wieder zurück. Das könne sich jedoch ändern. «Beim Nadelöhr in der Schöllenen wird es sicher zu Rückstau kommen, wenn der Verkehr noch etwas zunimmt», sagt der Gemeindepräsident.
Auf ein konkretes Szenario vorbereiten könne sich Andermatt noch nicht. Dafür müsse man weitere Informationen des Bundesamtes für Strassen (Astra) abwarten. Falls der Tunnel länger gesperrt bleiben sollte, werde man in Zusammenarbeit mit dem Astra nach Lösungen suchen, sagt Baumann.
Besonders später, im Herbst und Winter, könnte sich die Lage zuspitzen. «Momentan ist der Schnee noch weit weg. Doch das kann sich schnell ändern.» Er hoffe deshalb auf einen schönen Herbst.