Ungefähr 760 Baugesuche für 5 G Antennen seien aktuell blockiert, heisst es beim Verein Schutz vor Strahlung, der gegen die neue Technologie kämpft. Der Bericht des Bundes dürfte die Zuständigen in den Gemeinden zum Teil ratlos lassen. Denn der Bericht ist eine Auslegeordnung, die viele Fragen unbeantwortet lässt.
Der Grüne Genfer Staatsrat Antonio Hodgers sagte am Donnerstag im Westschweizer Radio RTS, er erwarte vom Departement Sommaruga konkrete Anweisungen, wie der Kanton mit den Baugesuchen umgehen solle und wie man die Emissionswerte messen solle. Daher werde man das Moratorium vorerst aufrechterhalten.
Bund: Moratorium ist illegal
Beim Bund geht man hingegen davon aus, dass ein Moratorium gegen das Gesetz verstösst. So sagte Paul Steffen vom Bundesamt für Umwelt am Donnerstag vor den Medien, es existierten geltende Grenzwerte. «Erst wenn die Grenzwerte angepasst würden, wäre die Situation anders. Aber der Status Quo ist nach wie vor der gleiche.»
Im Kanton Zug ist man aber auch unsicher. Denn es gibt neue Antennen, sogenannte Adaptivantennen. Sie können viel zielgerichteter strahlen, strahlen dabei aber zum Teil auch stärker als die jetzigen Antennen.
Darum behandle man auch im Kanton Zug gewisse Baugesuche für 5G Antennen aktuell ebenfalls nicht, sagt Melinda Suter vom kantonalen Amt für Umwelt. «Grundsätzlich ist für uns die Mess-Empfehlung massgebend. Wir haben sie noch nicht erhalten. Sie sollte vom Bund herausgegeben werden.»
Im Waadtland noch nichts entschieden
In der Waadt, in der aktuell neue Baugesuche für 5G Antennen ebenfalls auf Eis liegen, sei noch nicht entscheiden, wie man weiter vorgehe, sagte Staatsrätin Jacqueline de Quatro ebenfalls im Westschweizer Radio. Sie vermisst vom Bund Antworten zu möglichen Gefährdungen der Gesundheit durch die Strahlung. De Quatro erwähnt auch, es gebe Menschen, die sehr sensibel auf Strahlung reagierten.
Der Bericht des Bundes kann die Frage, ob Mobilfunkantennen der Gesundheit schaden, nicht eindeutig beantworten. Man könne weder gesundheitliche Schäden durch die bisherigen Antennen beweisen, noch zu 100 Prozent garantieren, dass der Mensch gar nicht beeinträchtigt werde, hiess es am Donnerstag.
Fakt hingegen ist, dass auch nach dem Bericht des Bundes für Gemeinden und Kantone unklar bleibt, wie sie mit den Baugesuchen für Mobilfunkantennen umgehen sollen.