- Die Anzahl rechtswidriger Aufenthalte in der Schweiz ist im Vergleich zu den Vormonaten wie auch im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.
- 3468 Fälle registrierte das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) im Juni – fast 900 Fälle mehr als im Mai.
- Hauptsächlich sei der Anstieg auf illegal über die Ostgrenze in die Schweiz einreisende Migrantinnen und Migranten zurückzuführen, schreibt das BAZG in einer Mitteilung.
Im Juni letzten Jahres verzeichneten die Behörden 1023 rechtswidrige Aufenthalte, ein Jahr zuvor waren es lediglich 920 irreguläre Migrationen. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) führt dies auf die einschränkenden Massnahmen der Corona-Pandemie zurück, wie es mitteilt. Dieser Effekt falle in diesem Jahr weg.
Jahr | 2020 | 2021 | 2022 |
Januar | 1169 | 1263 | 2237 |
Februar | 938 | 1086 | 1928 |
März | 517 | 1227 | 2073 |
April | 215 | 1068 | 2067 |
Mai | 470 | 1226 | 2578 |
Juni | 920 | 1023 | 3468 |
(Tabelle: Anzahl Aufgriffe aufgrund von rechtswidrigen Aufenthalten, Quelle: BAZG)
Die Anzahl Übergaben von Personen an ausländische Behörden ist laut BAZG ebenfalls angestiegen. Hingegen gab es im Juni mit 33 Fällen etwa gleich viele Verdachtsfälle in Bezug auf Schleppertätigkeiten wie im Vormonat und im Juni 2021.
Flucht über den Land- oder den Seeweg
Für dieses Jahr rechnet das SEM mit rund 16'500 Asylgesuchen. Die Schutzsuchenden aus der Ukraine seien darin nicht einkalkuliert. Am meisten Asylsuchende in Europa kommen laut SEM aus Afghanistan, Syrien und Venezuela. Bei den Personen, die irregulär in die Schweiz einwanderten, handelte es sich laut BAZG mehrheitlich um afghanische Staatsangehörige.
Im Vergleich zum Vorjahr seien die drei Routen über das Mittelmeer ähnlich oder weniger stark frequentiert, schrieb das SEM. Mehr Migrantinnen und Migranten als im Vorjahr reisten über die Route Türkei-Italien und über die Seeroute Türkei-Griechenland. Dennoch bleibe die Migration aus der Türkei nach Griechenland weiterhin auf tiefem Niveau, schrieb das SEM. Es sei unwahrscheinlich, dass die türkische Regierung die Grenzen zu Griechenland erneut öffne.