Die Coronamutation hat St. Moritz erreicht. In zwei Hotels im mondänen Ferienort seien rund ein Dutzend Fälle entdeckt worden, sagt Rudolf Leuthold, Chef des Bündner Gesundheitsamts.
Wie es genau zu diesen Ansteckungen gekommen ist, wird noch abgeklärt.
«Wie es genau zu diesen Ansteckungen gekommen ist, wird noch abgeklärt», erklärt Leuthold. Beim mutierten Virus handle es sich um die südafrikanische Mutation. Festgestellt worden sei es bei Hotelmitarbeitenden.
Allgemeine Maskenpflicht
Beide betroffenen Hotels, das «Badrutt's Palace» und das «Kempinski» wurden unter Quarantäne gestellt. Das Gesundheitsamt ordnete Coronatests für Mitarbeitende und Gäste an. Von der Massnahme betroffen seien 95 Gäste und 315 Hotelangestellte, heisst es bei der Kommunikationsstelle Coronavirus auf Anfrage.
Wegen des Coronaausbruchs bleiben als Vorsichtsmassnahme die Schulen und Kindertagesstätten im Ort vorläufig geschlossen. Auch die Skischulen in St. Moritz müssen ihren Betrieb einstellen. Zusätzlich gilt auf dem gesamten Gemeindegebiet eine Maskenpflicht.
Kanton will Bevölkerung durchtesten
Auf die Skigebiete habe der jüngste Coronaausbruch vorderhand keine Auswirkungen, heisst es bei der Coronavirus-Kommunikationsstelle weiter. Da die mutierte Coronavariante als deutlich ansteckender gilt als das bisherige Virus, zeigt man sich beim Bündner Gesundheitsamt besorgt.
Das Oberengadin habe zurzeit die höchsten Ansteckungszahlen im Kanton, erklärt Gesundheitsamt-Chef Leuthold. Ob die Coronamutation dabei eine Rolle spiele, könne er nicht sagen. «Wie stark die Virusvariante bereits verbreitet ist, wissen wir noch nicht.» Um dies herauszufinden, hat der Kanton für morgen Dienstag einen Massentest in St. Moritz angeordnet. Einwohnerinnen und Einwohner aber auch Gäste sollen sich testen lassen.
Das mutierte Virus ist in der Schweiz bislang an mehreren Orten aufgetaucht. Der erste grössere Ausbruch war im Ferienort Wengen im Berner Oberland. Mittlerweile werden mutierte Virusvarianten aus verschiedenen Teilen des Landes gemeldet.