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Corona-Tests Rund 15'000 Personen am ersten Massentest der Schweiz

Die Verantwortlichen im Kanton Graubünden sind zufrieden, obwohl die anvisierten 20'000 Tests verfehlt wurden.

In Graubünden ist der erste Corona-Massentest der Schweiz am Sonntag zu Ende gegangen. Gut ein Prozent der Getesteten war positiv. Somit können Menschen isoliert werden, welche das Virus zwar in sich tragen, davon aber bisher nichts spürten.

«Eine sehr gute Basis»

Die Verantwortlichen ziehen denn auch erfreut Bilanz, obwohl das gesteckte Ziel des Kantons von 20'000 Tests nicht erreicht wurde. «Wir sind trotzdem sehr zufrieden», sagt der Gesamtverantwortliche Martin Bühler, Leiter des Krisenstab Graubünden.

Kanton Graubünden macht Nach-Testungen

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Die Massentests haben gezeigt, dass etwa ein Prozent der Getesteten positiv war, ohne Symptome aufzuweisen. In jenen Regionen mit besonders hohen Zahlen würden noch diese Woche Nach-Testungen durchgeführt, sagten die Bündner Behörden an einer Medienkonferenz am Montagmittag. Betroffen sei die Regiona Bernina.

Graubünden wolle auch seine Teststrategie anpassen. Konkret würden Screenings – beispielsweise in einzelnen Betrieben oder Heimen – und weitere Ausbruchsuntersuchungen geprüft.

«Einerseits, weil die Organisation, die Logistik, die Zusammenarbeit gut gelungen ist und andererseits, weil wir jetzt trotzdem eine sehr gute Basis haben, um gezielt im Bereich des Testings weiterarbeiten zu können.» Im Einsatz waren rund 1000 Freiwillige in 23 Testzentren. Gesundheitsfachleute, Feuerwehrmänner und -frauen sowie Samariter.

«Wir sind positiv überrascht»

Bei der Bevölkerung war die Testmoral in der Regel gut, wie eine kurze Umfrage gezeigt hat. «Damit ich weiss, wo ich gesundheitlich stehe», begründet etwa ein Mann, weshalb er sich testen lässt. Aber es gab auch kritische Stimmen. «Solange man keine Symptome hat, braucht es auch keinen Test», findet ein anderer.

Besonders in den Südtälern und im Unterengadin befürchteten die Behörden ein geringes Interesse. Gestern Sonntagabend aber waren sie trotzdem zufrieden. «Wir haben nicht damit gerechnet, dass sich so viele Leute anmelden. Wir sind sehr positiv überrascht», erklärt etwa der Gemeindepräsident von Scuol, Christian Fanzun.

Schweizweites Interesse

Der erste Massentest der Schweiz wurde auch ausserhalb von Graubünden beobachtet. «Wir hatten Anfragen aus der ganzen Schweiz», sagt der Chef des Bündner Krisenstabs. «Man hat ein hohes Interesse gespürt. Schweizweit, aber auch international. Und jetzt möchten wir auswerten.»

Für diese Auswertung der gesammelten Daten steht der Kanton Graubünden auch in engem Kontakt mit dem Bundesamt für Gesundheit. Heute Nachmittag wollen die Verantwortlichen über erste Ergebnisse orientieren.

SRF 4 News, Heute Morgen, 14.12.2020, 06:00 Uhr

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