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Nach Absage des Marathons Engadiner Hoteliers machen sich Sorgen

In Graubünden wurden zwei Coronafälle bestätigt – mitten in der Tourismus-Hochburg Engadin. Der Kanton reagierte prompt und sagte den Skimarathon ab. Das hat Folgen für den Tourismus.

Allein im Engadin generiert der Marathon Jahr für Jahr laut einer Studie bis zu 14 Millionen Franken Umsatz. Christian Gartmann von den Organisatoren sagt deshalb: «Es sind halt schon grosse Zahlen und deswegen wird das Engadin diese Absage schon spüren.» Aber es ist nicht nur die gestern erfolgte Marathon-Absage, welche den Hoteliers im Engadin grosse Sorgen bereitet.

Auswirkungen auf die Tessiner Wirtschaft

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Im Kanton Tessin, wo am Dienstag der erste Coronafall bestätigt wurde, macht sich das Virus im Alltag bemerkbar: So hat die Regierung die Fasnacht abgesagt. Die Eishockeyspiele vom Wochenende finden ohne Zuschauer statt und auch Restaurants, Bars und Läden bleiben leer. In Firmen, in denen das möglich ist, arbeiten Leute vermehrt von zu Hause aus.

Der Tessiner Tourismusdirektor Angelo Trotta spricht von einer kalten Dusche. Besonders für das Ostergeschäft: «Es sind die ersten Stornierungen eingetroffen. Wir müssen beobachten wie sich dieses Virus weiter entwickelt und dann allenfalls Aktionen durchführen.» Bereits wurde eine sogenannte Tourismus-Task-Force gebildet. Natürlich gebe es Firmen, die etwas Mühe haben – jene nämlich, die ihrer Ware von Norditalien oder China beziehen, sagt die Tessiner Industriellenvereinigung. Gravierend sei die Situation aber noch nicht.

Das Coronavirus führt nicht bloss zu Einbussen. Es gibt auch Firmen, die davon profitieren. Migros Ticino beispielsweise verzeichnet derzeit ein Umsatzplus von rund 15 Prozent, denn Tessiner kaufen wieder vermehrt im Tessin ein und verzichten auf günstigere Einkäufe im grenznahen Italien. (thuk)

Es sind die längerfristigen Folgen. «Was passiert jetzt mit der ganzen Absagewelle, die auf uns zukommen wird? Es ist eine schwierige Situation im Moment», sagt Hotelier Thomas Walther aus Pontresina. Die örtlichen Hoteliers haben sich am Donnerstagabend zu einer Krisensitzung getroffen.

Das Leben geht weiter, der Tourismus findet statt.
Autor: Jan Steiner Tourismusorganisation Engadin-St. Moritz

Dabei sahen allerdings nicht alle so schwarz. Zum Beispiel Jan Steiner von der Tourismusorganisation Engadin-St. Moritz: «Das Virus ist ja nicht nur im Engadin, es ist in der Schweiz, in Europa auf der ganzen Welt und vor dem her: Das Leben geht weiter, der Tourismus findet statt.» Trotzdem: Wie die Hoteliers auf die zwei bestätigten Coronafälle im Engadin tatsächlich reagieren werden, ist noch völlig offen.

NEWS Quelle: bag.admin, 26.02.2020 So können Sie sich schützen Waschen Sie sich regelmässig die Hände mitWasser und Seife oder nutzen Sie ein Hand-Desinfektionsmittel.Niesen oder husten Sie in ein Taschentuchund entsorgen Sie es. Wenn Sie kein Taschen-tuch haben, niesen oder husten Sie in Ihre Armbeuge.Vermeiden Sie Kontakt zu Personen mitAtembeschwerden oder Husten.Bleiben Sie bei Symptomen wie Atem- beschwerden, Husten oder Fieber zuhause.Kontaktieren Sie umgehend –zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung.Einfache Hygienemasken in der Öffentlichkeit schützen Gesunde nicht zuverlässig vorAnsteckung. Sie mindern eventuell das Infektionsrisiko, weil man seltener mit den Händen das Gesicht berührt. Bei bereits Erkrankten können Hygienemasken die Weiterverbreitung der Viren aber deutlich reduzieren.

Infoline des Bundes

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Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat für Fragen zum neuartigen Coronavirus eine Infoline eingerichtet:

Telefonnummer 058 463 00 00

Sie ist täglich während 24 Stunden erreichbar.

Auf der Webseite des BAG gibt es tagesaktuelle Informationen.

HeuteMorgen, 28.02.2020, 06:00 Uhr

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