Der tragische Absturz einer Ju-52 auf einer Erlebnisreise trifft die kleine Fluggesellschaft JU-Air auch wirtschaftlich. Mit Freizeitangeboten wie Rundflügen, Erlebnisreisen oder Charterflügen verdient die Airline ihr Geld. In der Hochsaison bietet JU-Air mehrere Erlebnisreisen pro Woche an und die Flüge sind gut gebucht.
Zukunft von JU-Air offen
Dieses Geld wird dem Unternehmen in den kommenden Monaten fehlen. Bereits kurz nach dem Absturz gab die ehemalige Zürcher Regierungsrätin Rita Fuhrer (SVP) bekannt, dass die verbleibenden zwei Flugzeuge auf dem Boden bleiben, bis die Unfallursache geklärt ist. Wie hoch die Einnahmenausfälle sind, sei nicht absehbar. «Wir können zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen, wie lange die Untersuchung dauert.»
Entscheidend für die Beurteilung werde insbesondere sein, ob der Unfall aufgrund eines Pilotenfehlers oder eines technischen Defekts passiert sei. Fuhrer leitet die Stiftung «Museum und historisches Material der Schweizer Luftwaffe», die auch für die JU-Air zuständig ist.
Museum wird quersubventioniert
Gemäss Fuhrer hat der Absturz auch Auswirkungen auf das Flieger-Museum in Dübendorf. «Die Einnahmen der Flüge mit der ‹Tante-Ju› kommen auch dem Museum zu Gute. Es ist eine klassische Quersubventionierung.»
Das Flieger-Flab-Museum gibt es seit 1972. Es zeigt in zwei grossen Hallen die Geschichte der Militärfliegerei an über 40 Flugzeugen, Helikoptern und Simulatoren. Sowohl das Fliegermuseum, als auch die JU-Air werden vom Verein der Freunde der Luftwaffe unterstützt und können auf viele freiwillige Helferinnen und Helfer zählen.
Fuhrer hofft auf eine möglichst schnelle Klärung der Unfallursache, die JU-Air unterstütze die Behörden selbstverständlich bei der Untersuchung.
Keine Blackbox – längere Untersuchung
Erfahrungen bei anderen Unfällen zeigen, dass solche Flugunfalluntersuchungen mehrere Monate dauern können. Beim Absturz ob Flims kommt hinzu, dass das Oldtimer-Flugzeug keine Blackbox an Bord hatte. Das Fehlen einer solchen Flugdatenaufzeichnung bedeutet für die Ermittler einen Mehraufwand, sagt Aviatikexperte Hansjörg Bürgi, Chefredaktor «Skynews.ch» gegenüber SRF News.