Die Bedingungen sind im Moment optimal: Es ist warm, es gewittert selten und die Aare führt gerade genug Wasser. Viele lockt es deshalb – wie jeden Sommer – auf die Gummiboot-Strecke zwischen Thun/Uttigen und Bern. Das Problem: Nach dem Auswassern lassen viele ihr Boot einfach liegen. Das ist erstens nicht sehr umweltfreundlich, da die Boote meist für mehrere Fahrten gebaut sind. Und zweitens mühsam, da andere die Gummiboote wegräumen müssen.
Berner Strassenmeister ist genervt
«Ich habe schon einige Sommer erlebt», sagt der Strassenmeister der Stadt Bern, Andreas Niklaus, «aber dieses Jahr ist es extrem. Diese Unart, die Boote kaputtzumachen und einfach liegenzulassen – das ist Wahnsinn.»
Bei der offiziellen Ausstiegsstelle beim Schwellenmätteli (nach dem Freibad Marzili und vor der Schwelle) türmt sich der Müll. Zwar hat die Stadt, wegen Erfahrungen aus früheren Jahren, extra mehrere grosse Container mit 800 Litern Fassungsvermögen aufgestellt. Trotzdem landet viel Abfall daneben, nicht nur weggeworfene Gummiboote. «Wenn auch nur zwei oder drei Boote nicht sorgfältig zusammengelegt im Container entsorgt werden, füllt das diese schon», sagt Niklaus.
Wie die Stadt Bern nun reagiert
Die Berner Müllabfuhr kann diese Abfallberge am Wochenende nicht beseitigen: Die grossen Lastwagen der Entsorgung haben dann keine Fahrbewilligung. Zusätzliche Container aufstellen gehe auch nicht, so der Strassenmeister - es sei die letzte Ausstiegsmöglichkeit vor der Schwelle, es brauche dort genügend Platz um auszusteigen.
Die Stadt Bern versucht es nun mit Personal vor Ort, das aufpasst und die Leute darauf sensibilisiert, wo was entsorgt werden sollte. «Diese Idee können wir sehr schnell umsetzen», so Niklaus. Bereits am Wochenende will die Stadt das testen. Es könne zwar auch so nicht verhindert werden, dass die Boote weggeworfen werden. Aber man könne die Leute darauf hinweisen, sie immerhin angemessen zu entsorgen.