- Mitte Februar hat die Stadt Winterthur in einer Grossaktion Rehe vom Friedhof Rosenberg in den angrenzenden Wald vertrieben.
- Eine Woche später sind bereits drei Rehe zurückgekehrt.
Lange hielt der Erfolg der Vertreibungsaktion auf dem grössten Friedhof der Stadt Winterthur nicht an. Anfang Woche wurden dort bereits wieder drei Rehe gesichtet, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtet.
Eine Woche zuvor hatten 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt geholfen, Rehe vom Friedhof Rosenberg in den angrenzenden Lindbergwald zu vertreiben. Der Hintergrund: Regelmässig hatten sich Hinterbliebene bei der Stadt beschwert, weil Rehe Rosen oder andere Blumen und Pflanzen auf den Gräbern gefressen hatten.
Am 18. Februar schritten die Angestellten daher in Gruppen das Gelände von Osten nach Westen ab. Kein Reh sollte sich im verwinkelten Friedhof verstecken können. Im Anschluss flickten Mitarbeitende den Zaun.
Dass die Tiere so schnell den Weg zurück auf den Friedhof gefunden haben, dürfte Beat Kunz, Bereichsleiter von Stadtgrün Winterthur, nicht überraschen. Gegenüber SRF sagte er im Anschluss an die Grossaktion, dass er damit rechne, dass wieder Rehe auf den Friedhof zurückwanderten. Es komme immer wieder vor, dass beispielsweise Besucher ein Tor offen liessen.
Für manche Trauernde sind Rehe tröstlich
Es sei auch nicht das Ziel, die Rehe ganz vom Friedhof fernzuhalten. Viele Leute freuten sich an den Rehen. Sie könnten tröstlich sein, sagte Kunz. «Es geht darum, ein gutes Gleichgewicht zu finden, damit wir die Pflanzen schützen können und man vielleicht trotzdem hin und wieder ein Reh im Friedhof beobachten kann.»
Gegenüber der Nachrichtenagentur sagte die Stadt, Fachpersonen von Stadtgrün würden die Situation in den nächsten Wochen nun weiter beobachten.