- Der Böögg wird am 22. Juni in Heiden im Kanton Appenzell Ausserrhoden verbrannt.
- Die Gemeinde sei wegen ihrer guten Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz ausgewählt worden, teilt die Staatskanzlei des Kantons Appenzell Ausserrhoden am Montag mit.
- Heiden verfüge auch über die meisten Hotelzimmer im Kanton. Ausserrhoden war Ehrengast des diesjährigen Sechseläutens.
Es seien diverse Standorte geprüft worden, teilt die Ausserrhoder Kantonskanzlei mit. Für Heiden spreche unter anderem, dass die Gemeinde «sehr gute Erfahrungen mit Grossanlässen» habe, sagt der Ausserrhoder Baudirektor, Dölf Biasotto gegenüber Radio SRF.
So ist es etwa schon der «Donnschtig-Jass» auf dem Areal über die Bühne gegangen. Ausserdem könne auf der Streuliwiese der Sicherheitsabstand bei der Verbrennung des Böögg sichergestellt werden. Überdies könne Heiden genügend Hotelzimmer für Gäste zur Verfügung stellen.
Wir gehen nicht davon aus, dass wir ein so grosses Feuer machen wie Zürich.
Für Heiden im Appenzeller Vorderland haben sich das OK des Sechseläutenauftritts des Kantons Appenzell Ausserrhoden zusammen mit der Kantonsregierung entschieden.
Verspätet, aber würdig
Geplant sei am Samstag, 22. Juni ein würdiger Anlass mit den Zürcher Zünften, der heimischen Bevölkerung und Gästen, damit der Winter 2023/2024 «wenn auch mit etwas Verspätung» endgültig verabschiedet werden könne, heisst es in der offiziellen Mitteilung.
Schon am Dienstagabend findet die erste Sitzung des Zentralkomitees der Zürcher Zünfte statt, wie Victor Rosser vom ZZZ gegenüber Radio SRF sagt. In enger Zusammenarbeit mit dem OK aus dem Gastkanton Appenzell Ausserrhoden gehe es nun an die Detailplanung.
Und diese Detailplanung benötige Zeit, sagt Rosser. Deswegen sei er zwar froh um die zwei Monate Vorbereitungszeit, jedoch wäre eine Böögg-Verbrennung noch vor dem astronomischen Sommeranfang am 20. Juni schön gewesen. Die traditionsgemässe Prognose sei aber auch noch mit der Verbrennung am 22. Juni möglich.
«Diejenigen, die nicht damit leben konnten, dass der Böögg nicht verbrannt wurde, werden sicherlich am 22. Juni nach Heiden kommen», meint Rosser. Und der Ausserrhoder Baudirektor Dölf Biasotto sagt, dass es ein kleineres Feuer geben werde sowie eine Verbrennung ohne Pferde – Einzelheiten würden später erst noch bekannt gegeben. Sicher sei aber, dass es eine würdige Böögg-Verbrennung geben soll.
Aus Sicherheitsgründen kein Feuer entfacht
Starke Windböen machten den Veranstaltern des Sechseläutenfest am 15. April einen Strich durch die Rechnung. Aus Sicherheitsgründen konnte der Böögg nicht dem Ritus entsprechend auf der Sechseläutenwiese nahe dem Opernhaus Zürich verbrannt werden. Zwar gab es deswegen viele enttäuschte Gesichter – die Mehrheit aber stand hinter dem Entscheid, die Verbrennung zu verschieben.
Es war das erste Mal, dass der Zürcher Böögg aufgrund der Wetterbedingungen nicht verbrannt werden konnte. Im Jahr 2020 war das Sechseläuten wegen der Pandemie abgesagt worden. Im Jahr 2021 ging der Böögg, ebenfalls wegen des Coronavirus, in der Urner Schöllenenschlucht bei der Teufelsbrücke zwischen Göschenen (UR) und Andermatt (UR) in Flammen auf.