- Der Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici hat seine Bundesratskandidatur zurückgezogen.
- Atici tue dies zugunsten von Beat Jans' Kandidatur und damit der Chance von Basel-Stadt auf einen Bundesratssitz.
Der kurdischstämmige Basler Politiker hatte im Juli als erster SP-Vertreter sein konkretes Interesse auf die Nachfolge von Bundesrat Alain Berset angemeldet, der am 21. Juni seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Atici sitzt seit Ende 2019 im Nationalrat.
Dass Atici nun «zugunsten von Beat Jans», wie er in einer Mitteilung schreibt, auf seine Kandidatur verzichte, kommt nicht überraschend. Sein politischer Basler Weggefährte verfüge über bessere Wahlchancen.
Atici wollte mit seiner Kandidatur Botschaft senden
Bei der Kandidatur sei es weniger um seine Person gegangen, sondern vielmehr um die Botschaft, dass die 40 Prozent der in den letzten Jahren zugewanderten Menschen auch auf Exekutivebene wahrgenommen werden sollten. Dass er in der vereinigten Bundesversammlung bedauerlicherweise über wenig Wahlchancen verfügt hätte, sei ihm aber klar gewesen. Trotzdem habe er sich über das positive Echo auf seine Kandidatur gefreut.
Das Kandidatenkarussell für die Berset-Nachfolge
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Bild 1 von 12. Evi Allemann. Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (Jahrgang 1978) kandidiert für den Bundesrat. Von 2003 bis 2018 war die Juristin im Nationalrat. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro Della Valle.
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Bild 2 von 12. Allemann hatte bereits letztes Jahr für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga kandidert. Sie unterlag damals in der internen Ausmarchung Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider. Bildquelle: Keystone/Peter Klaunzer.
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Bild 3 von 12. Roger Nordmann. Der Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann (Jahrgang 1973) will in die Landesregierung, wie er anfangs Oktober an einer Medienkonferenz bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Anthony Anex.
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Bild 4 von 12. Nordmann sitzt seit 2004 in der Grossen Kammer unter der Bundeshauskuppel. Viermal wurde er wiedergewählt. Im Nationalrat ist er Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Von 2015 bis 2023 war er Fraktionschef. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 5 von 12. Jon Pult. Der Bündner Nationalrat Jon Pult (Jahrgang 1984) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger wurde 2019 in den Nationalrat gewählt. Bildquelle: Keystone / Alessandro Della Valle.
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Bild 6 von 12. Pult gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zum Vizepräsidenten. Bildquelle: Keystone / PABLO GIANINAZZI.
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Bild 7 von 12. Beat Jans. Der frühere Nationalrat und heutige Basler Regierungspräsident Beat Jans (Jahrgang 1964) will Bundesrat werden, wie er am 22. September offiziell bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Peter Schneider.
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Bild 8 von 12. «Ich würde das Amt gerne und mit Überzeugung ausüben», sagte Jans an der Konferenz. Er hätte auch aus regionalpolitischen Überlegungen gute Chancen. Der Kanton Basel-Stadt war schon lange nicht mehr im Bundesrat vertreten. Bildquelle: KEYSTONE / Peter Schneider.
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Bild 9 von 12. Matthias Aebischer. Der Berner Nationalrat Matthias Aebischer (Jahrgang 1967) will die Nachfolge von Alain Berset antreten. Bildquelle: Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 10 von 12. Vor seiner Zeit im Nationalrat war Aebischer unter anderem Moderator verschiedener Sendungen beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF und erlangte dadurch in der Deutschschweiz grosse Bekanntheit. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 12. Daniel Jositsch. Der Zürcher Ständerat (Jahrgang 1965) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Nach dem Rücktritt von Simonetta Sommaruga im vergangenen Jahr hatte Daniel Jositsch bereits kandidiert, obwohl die SP ein reines Frauenticket beschlossen hatte. Bildquelle: KEYSTONE/ANTHONY ANEX.
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Bild 12 von 12. Bei der Wahl durch die Bundesversammlung erhielt er in den ersten Wahlgängen zahlreiche Stimmen. Schliesslich setzte sich jedoch Elisabeth Baume-Schneider durch. Für ihn als Bundesrat sprechen seine Erfahrung in Bundesbern und seine urbane Herkunft. Jositsch gilt als Vertreter des rechten Flügels der SP. Bildquelle: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE.
Sein Rückzug falle ihm aber nicht allzu schwer. Er sei sich sicher, dass sich Jans gleichermassen für eine weltoffene und vielfältige Schweiz einsetzen werde. Und er sei überzeugt, dass die Schweiz in wenigen Jahren eine Bundesrätin haben werde, «die Zeynep Demir oder Aminata Diop» heissen werde.