- Beat Jans, früherer SP-Nationalrat, will Bundesrat werden.
- Der 59-Jährige hat seine Kandidatur an einer Medienkonferenz bekannt gegeben.
- Er ist der vierte SP-Politiker, der für die Nachfolge von Alain Berset antreten will.
«Ich habe mich entschieden, mich als Bundesrat zu bewerben», sagte Beat Jans vor Journalistinnen und Journalisten. Im Vorfeld hatte er angekündigt, sich bis Ende September Zeit zu lassen, um über eine mögliche Kandidatur nachzudenken.
Er habe sich die Kandidatur sehr gut überlegt. «Ich würde das Amt gerne und mit Überzeugung ausüben», sagte Jans. Er halte die Schweiz nämlich für ein «grossartiges Land», dem er sehr dankbar sei. Denn es gebe nicht viele Länder, in denen es möglich sei, als Sohn einer eingewanderten Mutter als Bundesrat zu kandidieren. Er stelle sich mit Respekt und grosser Motivation zur Wahl.
Der 59-jährige Jans amtet seit 2021 als Regierungspräsident und Vorsteher des Präsidialdepartements des Kantons Basel-Stadt. Von 2010 bis 2020 war er Nationalrat. Während seiner Zeit als Bundesparlamentarier war er fünf Jahre lang Vizepräsident der SP Schweiz.
Vor seiner politischen Karriere auf eidgenössischer Ebene war er Grossrat und Präsident der SP Basel-Stadt. Jans ist diplomierter Umweltwissenschaftler und Agrotechniker. Zudem verfügt er über einen Lehrabschluss als Landwirt. Vor seinem Regierungsratsmandat arbeitete er als selbständiger Berater für Nachhaltigkeit und Kommunikation.
SP voll des Lobes
Für den Baselbieter SP-Nationalrat Eric Nussbaumer hat Beat Jans alle nötigen Qualifikationen als Bundesrat. Er habe Jans als sachorientierte und sorgfältig arbeitende Person kennengelernt, sagte Nussbaumer.
Nussbaumer bezeichnete Jans als «überzeugende Persönlichkeit». «Effekthascherei ist nicht sein Ding», sagte Nussbaumer. Jans bewege die Lösungssuche. «Beat Jans ist eine bescheidene Person und hat einen guten Blick für das Machbare.»
Das Kandidatenkarussell für die Berset-Nachfolge
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Bild 1 von 12. Evi Allemann. Die Berner Regierungsrätin Evi Allemann (Jahrgang 1978) kandidiert für den Bundesrat. Von 2003 bis 2018 war die Juristin im Nationalrat. Bildquelle: KEYSTONE/Alessandro Della Valle.
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Bild 2 von 12. Allemann hatte bereits letztes Jahr für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga kandidert. Sie unterlag damals in der internen Ausmarchung Eva Herzog und Elisabeth Baume-Schneider. Bildquelle: Keystone/Peter Klaunzer.
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Bild 3 von 12. Roger Nordmann. Der Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann (Jahrgang 1973) will in die Landesregierung, wie er anfangs Oktober an einer Medienkonferenz bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Anthony Anex.
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Bild 4 von 12. Nordmann sitzt seit 2004 in der Grossen Kammer unter der Bundeshauskuppel. Viermal wurde er wiedergewählt. Im Nationalrat ist er Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Von 2015 bis 2023 war er Fraktionschef. Bildquelle: KEYSTONE/Gaetan Bally.
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Bild 5 von 12. Jon Pult. Der Bündner Nationalrat Jon Pult (Jahrgang 1984) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger wurde 2019 in den Nationalrat gewählt. Bildquelle: Keystone / Alessandro Della Valle.
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Bild 6 von 12. Pult gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zum Vizepräsidenten. Bildquelle: Keystone / PABLO GIANINAZZI.
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Bild 7 von 12. Beat Jans. Der frühere Nationalrat und heutige Basler Regierungspräsident Beat Jans (Jahrgang 1964) will Bundesrat werden, wie er am 22. September offiziell bekannt gab. Bildquelle: KEYSTONE/Peter Schneider.
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Bild 8 von 12. «Ich würde das Amt gerne und mit Überzeugung ausüben», sagte Jans an der Konferenz. Er hätte auch aus regionalpolitischen Überlegungen gute Chancen. Der Kanton Basel-Stadt war schon lange nicht mehr im Bundesrat vertreten. Bildquelle: KEYSTONE / Peter Schneider.
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Bild 9 von 12. Matthias Aebischer. Der Berner Nationalrat Matthias Aebischer (Jahrgang 1967) will die Nachfolge von Alain Berset antreten. Bildquelle: Keystone / ALESSANDRO DELLA VALLE.
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Bild 10 von 12. Vor seiner Zeit im Nationalrat war Aebischer unter anderem Moderator verschiedener Sendungen beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF und erlangte dadurch in der Deutschschweiz grosse Bekanntheit. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 12. Daniel Jositsch. Der Zürcher Ständerat (Jahrgang 1965) kandidiert offiziell für den Bundesrat. Nach dem Rücktritt von Simonetta Sommaruga im vergangenen Jahr hatte Daniel Jositsch bereits kandidiert, obwohl die SP ein reines Frauenticket beschlossen hatte. Bildquelle: KEYSTONE/ANTHONY ANEX.
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Bild 12 von 12. Bei der Wahl durch die Bundesversammlung erhielt er in den ersten Wahlgängen zahlreiche Stimmen. Schliesslich setzte sich jedoch Elisabeth Baume-Schneider durch. Für ihn als Bundesrat sprechen seine Erfahrung in Bundesbern und seine urbane Herkunft. Jositsch gilt als Vertreter des rechten Flügels der SP. Bildquelle: KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE.
Die ehemalige Basler SP-Ständerätin Anita Fetz nannte Jans einen «Brückenbauer», der pointiert politisiere und gleichzeitig Kompromisse schmieden könne. Die Region Basel hoffe, dass es dieses Mal mit einem Sitz im Bundesrat klappe.
Die Basler Nationalrätin Sarah Wyss (SP) hob die Erfahrung von Jans als Mitglied der Regierung hervor. Er wisse, wie es sei, in einer Kollegialbehörde zu arbeiten. Was ihn auszeichne, sei das Einschlagen von Nägeln mit Köpfen. Zudem wisse Jans, mit Kritik umzugehen.