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Grosse Unternehmen machen vorwärts in Sachen Vaterschaftsurlaub
Aus 10 vor 10 vom 27.02.2019.
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Neu 14 Wochen Papi-Urlaub Macht das Beispiel von Novartis Schule?

In der Schweiz gilt heute das gesetzliche Minimum von einem bezahlten Tag Vaterschaftsurlaub. Seinen Angestellten bezahlte Novartis laut Basellandschaftlicher Zeitung bisher sechs Tage. Doch jetzt verlängert der Basler Chemiekonzern den Vaterschaftsurlaub um mehr als das Zehnfache und setzt sich damit schweizweit an die Spitze aller Unternehmen.

Novartis handelt mit der Erhöhung des Vaterschaftsurlaubes schlicht aus eigenem Interesse, sagen Experten. Denn ein gutes Angebot im Bereich Sozialleistungen ist bei der Rekrutierung von guten Arbeitskräften heute ausschlaggebend.

«Ein langer Vaterschaftsurlaub gehört zur Attraktivität eines Arbeitgebers», sagt Matthias Mölleney, Leiter des Instituts für Personalführung HWZ, «das ist entscheidend, um Mitarbeiter zu finden und zu halten.»

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Mölleney: «So kann ein Arbeitgeber die Angestellten halten»
Aus News-Clip vom 27.02.2019.
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Je nach Kanton profitieren auch Beamte

Diese Erkenntnis beginnt sich offensichtlich auch bei den Kantonen immer stärker durchzusetzen. Neuenburg hat den Vaterschaftsurlaub seiner Angestellten neu auf vier Wochen erhöht und belegt damit den Spitzenplatz unter allen Kantonen.

Bereits 2015 hat die Stadt Neuenburg den Vaterschaftsurlaub auf vier Wochen erhöht. Unter keinen Umständen möchte der zuständige Stadtrat zum gesetzlichen Minimum zurück.

«Es ist unglaublich wichtig, als Vater die ersten Momente im Leben seines eigenen Kindes miterleben zu dürfen», meint der Neuenburger Stadtrat Fabio Bongiovanni, «deshalb sind 20 Tage Vaterschaftsurlaub für uns gutes Standortmarketing». Mit seinen 20 Tagen liegt die Stadt Neuenburg schweizweit mit sechs anderen Städten auf Platz 2. Spitzenreiter hier ist Lausanne.

Damit wird der Ständerat aktuell von Unternehmen, Kantonen und Städten links überholt. In seinem Gegenvorschlag zur Initiative «Vaterschaftsurlaub jetzt» fordert er nämlich eine Erhöhung des Vaterschaftsurlaubes auf nur gerade 10 Tage.

Arbeitgeberverband ist grundsätzlich dagegen

Doch dem Schweizerischen Arbeitgeberverband geht bereits dieser Vorschlag zu weit. Mit Blick auf die KMU lehnt er eine staatlich verordnete Einheitslösung grundsätzlich ab.

Dazu Daniella Lützelschwab, die beim Arbeitgeberverband in der Geschäftsleitung sitzt: «Wenn ein Unternehmen keine Väter beschäftigt, dann bezahlt dieses Unternehmen und auch seine Arbeitnehmer Beiträge für etwas, von dem sie gar nicht profitieren.»

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Lützelschwab: «Wir wehren uns gegen staatliche Verordnung»
Aus News-Clip vom 27.02.2019.
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Kampf um Talente

Für Experte Matthias Mölleney gehört der Vaterschaftsurlaub zum heutigen Wettbewerb um Talente und dem müssen sich auch die KMU stellen. «Die Kleinen haben bisher von ihrer Grösse profitiert und gesagt: Wir sind klein, wir sind agil, wir bieten neue Arbeitsformen. Jetzt aber kommen die Grossen mit der Idee des verlängerten Vaterschaftsurlaubs und jetzt müssen sich halt die KMU wieder etwas überlegen.»

Damit zeigt sich schon jetzt: Die Ankündigung von Novartis versetzt der Debatte rund um den Vaterschaftsurlaub neue Impulse.

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