- Letztes Jahr sind trotz Pandemie 220 ausländische Firmen in die Schweiz gezogen, die hier 1168 neue Stellen schafften.
- Dies sind zwar weniger Unternehmen – aber elf Prozent mehr neue Arbeitsplätze als im Vorjahr, wie die Konferenz der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren gegenüber der Sendung «10vor10» bestätigte.
- In den nächsten drei Jahren wollen diese Unternehmen das Stellenangebot noch ausbauen – auf rund 3'600 Arbeitsplätze. Dieser Wert liegt gar 21 Prozent über dem Vorjahr.
Weltweit gibt es nur sehr wenige Länder, die wie die Schweiz im Coronajahr 2020 bei den ausländischen Direktinvestitionen ein Wachstum verzeichnen konnten. «Gerade in einem Krisenjahr kann die Schweiz punkten dank Stabilität, Planbarkeit und Sicherheit», erklärt Patrik Wermelinger, Geschäftsleitungsmitglied von Switzerland Global Enterprise, das den Standort Schweiz im Ausland bewirbt – im Auftrag von Bund und Kantonen.
Zwar haben auch einige Firmen ihren Zuzug verschoben – es kamen neun Prozent weniger Unternehmen als im Vorjahr. Die, die kamen, schufen aber mehr Stellen.
Schweizer Corona-Management als Plus
Dass sich die Firmen trotz der wirtschaftlichen Unsicherheit und den Reiseeinschränkungen durch die Pandemie dafür entschieden, 2020 in die Schweiz zu kommen, könnte auch mit dem Schweizer Corona-Management zu tun haben, meint der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer. Er ist Co-Präsident der Steuerungsgruppe Landesmarketing von Bund und Kantonen. So würden in der Schweiz Rechtssicherheit, Freiheit und Eigenverantwortung auch in Corona-Zeiten mehr zählen als in anderen Ländern.
Zusammenarbeit ist besser als Abschottung.
Am meisten neue Stellen geschaffen haben Unternehmen aus China, den USA und Deutschland. Der Zuwachs an chinesischen Firmen ist politisch so gewollt. Das Land gehört zu den zehn Fokusländern, aus denen die Schweiz wertschöpfungsintensive und innovative Unternehmen anziehen möchte – vor allem, wenn sie in Zukunftstechnologien tätig sind. «Zusammenarbeit ist besser als Abschottung», sagt Regierungsrat Schönholzer. «Was nicht in Ordnung ist, zum Beispiel bei den Menschenrechten, muss man aber ansprechen.»
Die Schweiz gehört zu weltweit ganz wenigen Ländern, die im Corona-Jahr 2020 bei den ausländischen Direktinvestitionen zulegen konnten. Unter den dreissig wichtigsten Länder, in welche solche Investitionen fliessen, hat dies einzig auch Irland geschafft. Dies zeigen «fDi Markets»-Daten der Financial Times. Diese Daten umfassen neben Zuzügen ausländischer Firmen auch Erweiterungen schon ansässiger ausländischer Firmen.