- Viele Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften, vor allem im Ingenieurswesen, in der Technik und in der Informatik.
- Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch verstärkt, wie eine Umfrage unter Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräten zeigt.
- 59 Prozent der Befragten befürchten, dass es zunehmend schwieriger wird, hochqualifiziertes Personal zu finden.
Wegen der Corona-Pandemie und des teilweisen Shutdowns der Wirtschaft wurden im vergangenen Jahr zwar weniger Arbeitsplätze ausgeschrieben – davon dürfe man sich aber nicht täuschen lassen, sagt Michael Kramp, Chefökonom des Beratungsunternehmens Deloitte Schweiz.
Der Fachkräftemangel wird sich mittelfristig wieder verschärfen.
Der Fachkräftemangel sei immer noch da – wenn auch temporär etwas weniger ausgeprägt. «Da die Wirtschaft aber durch einen intensivierenden Strukturwandel geht, wird sich der Fachkräftemangel mittelfristig wieder verschärfen.»
Pandemie forciert Digitalisierung
Strukturwandel heisst: Die Digitalisierung vieler Wirtschaftsbereiche wird gerade wegen der Corona-Pandemie noch rascher vorangetrieben. Arbeitsabläufe in Fabriken etwa könnten noch konsequenter automatisiert und digitalisiert werden.
«Um digitale Projekte umzusetzen und beispielsweise digitale Geschäftsmodelle zu betreiben, benötigt es oft Fachpersonal. Dieses war vor der Pandemie bereits knapp – jetzt aber erst recht», betont Kramp.
Absehbarer Handlungsbedarf
Das sehen auch Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte von Schweizer Unternehmen so. Zwar sehen sich gemäss einer Umfrage von Deloitte Schweiz gut zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) ihr Unternehmen für die zukünftigen Herausforderungen des Talentmanagements gerüstet.
59 Prozent befürchten aber, dass es zunehmend schwierig wird, hochqualifiziertes Personal zu finden. Der «swissVR Monitor» zeigt aber auch, dass vielerorts eine Strategie für die Rekrutierung und Weiterbildung von Fachkräften fehlt.
Die Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte wollen deshalb nun vermehrt bei solchen Fragen mitreden und sich dafür einsetzen, dass verstärkt interne Talente gefördert und auch in Leitungsfunktionen gehievt werden.